Abgeordnete sieht Energiewende im Kreis immer noch am Anfang
Wehinger: Kopf bei Windkraft nicht in den Sand stecken
Steißlingen. „Mit großem Bedauern nehme ich zur Kenntnis, dass das Windkraftprojekt ‚Kirnberg‘ in Steißlingen des Unternehmens Hegauwind auf Eis gelegt wurde“, erklärt die grüne Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger. Grund seien Nachforderungen des Landratsamtes und die damit verbundenen weiteren Kosten.
„Doch jetzt den Kopf in den Sand zu stecken und vom Scheitern der Energiewende zu reden,das geht gar nicht“, so die grüne Abgeordnete weiter. Die Bundesregierung und große Teile der bundesdeutschen Bevölkerung haben sich für den Ausstieg aus der Atomkraft hin zur Energiewende durch erneuerbare Energien entschieden. Diese Herausforderung gelte es nun entschlossen anzugehen: „Wir stehen erst am Anfang der Energiewende. Aktuell werden erst knapp 30 Prozent des Stroms in Deutschland auserneuerbaren Energien erzeugt. Gelingt die Verkehrswende mit dem Umstieg auf E-Mobilität, könnte sich der Strombedarf um rund 24 Prozent erhöhen. Zusätzlich zur Verkehrswendebenötigen wir auch eine Wärmewende, das heißt die Umstellung der Wärmeerzeugung auf 100 Prozent erneuerbare Energien. Auch dies ist mit einem erhöhten Strombedarf verbunden. Diese Perspektive verdeutlicht, dass wir schnellstmöglich neue, ressourcenschonende Energiequellen erschließen müssen. Das Wissen dazu haben wir, bleibt nur der Wille“, betont Dorothea Wehinger.
Im Hinblick auf den Ausbau der Windenergie sind im Jahr 2016 in Baden-Württemberg 120 neue Windkraftanlagen ans Netz gegangen. Mittlerweile sind rund 600 Anlagen mit einerGesamtleistung von über 1,1 Gigawatt in Betrieb. Weiterhin wurden im vergangenen Jahr 194 neue Genehmigungen für Windkraftanlagen verzeichnet, die allesamt noch ans Netz gehen werden. Weitere 173 Anlagen mit über 500 Megawatt sind noch im laufendenVerfahren.
Dass es im Jahr 2017 keine Neubewilligungen für Windkraftanlagen in BadenWürttemberg geben wird, bedauert Dorothea Wehinger sehr. Hintergrund ist, dass keine Anlage in Baden-Württemberg einen Zuschlag im neuen Ausschreibungsverfahren erhalten hat.Neben der Art der Stromerzeugung rückt gleichermaßen der Klima- und Gesundheitsschutz in den Mittelpunkt. Für eine drastische Reduzierung des Ausstoßes an Kohlendioxid ist derrasche Ausstieg aus der Braun- und Steinkohle für sie unerlässlich. Die Verstromung von Braunkohle sei extrem klimaschädlich und habe negative Auswirkungen auf die Gesundheit de rBürgerinnen und Bürger.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare