Grund sind die rückläufigen Flüchtlingszuweisungen im Landkreisv
Vorerst keine Flüchtlinge am Konstanzer Hörnle
Konstanz (swb). Aufgrund des aktuellen Rückgangs der Flüchtlingszuweisungen wird der Landkreis Konstanz in der Tennishalle in der Eichhornstraße am Konstanzer Hörnle nun vorerst doch keine Notunterkunft einrichten. Dies teilten der Landkreis Konstanz und die Stadt Konstanz in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Von der Anmietung einer anderen Tennishalle in Konstanz sieht der Landkreis zudem ab. »Die Stadt Konstanz hat uns dankenswerterweise die Tennishalle am Hörnle als Notunterkunft für Flüchtlinge angeboten. Aufgrund der rückläufigen Zugangszahlen besteht für den Landkreis erst einmal keine unmittelbare Not mehr, weitere Notunterkünfte zu schaffen«, erklärt Landrat Frank Hämmerle.
So wird der Landkreis Anfang Mai mit der Sporthalle der Zeppelin-Gewerbeschule in Konstanz auch die erste belegte Kreissporthalle wieder räumen. Sofern die Zuweisungszahlen weiterhin gering bleiben, sollen bis Schuljahresende auch die drei anderen als Notunterkünfte genutzten Kreissporthallen in Singen, Radolfzell und Konstanz wieder geleert und die übrigen Notunterkünfte weniger dicht belegt werden. »Da wir nicht wissen, wie sich die Flüchtlingszahlen weiterhin entwickeln, soll die Tennishalle als Reserve dienen«, so Landrat Hämmerle. »Um sie als Flüchtlingsunterkunft nutzen zu können, sind dort entsprechende Umbaumaßnahmen und eine mehrmonatige Vorlaufzeit erforderlich. Die Unterbringung von Flüchtlingen noch im Sommer 2016 scheidet dadurch definitiv aus.«
Die verhandelten Verträge werden nun vollzogen. Investitionen in den Umbau erfolgen zunächst nicht. »Die Zurückstellung der Tennishalle am Hörnle ist eine gute Nachricht für alle, die Bedenken gegen den Standort als Notunterkunft hatten. Wir hoffen, dass wir die Diskussion über die Unterbringung von Flüchtlingen nun wieder in einem ruhigeren Rahmen führen können. Für die Stadt eröffnet der Rückgang der Flüchtlingszahlen die Möglichkeit, sich verstärkt um die Integration der geflüchteten Menschen zu kümmern. Arbeit, Sprache, Bildung und gesellschaftliche Teilhabe sind die Schlüsselworte, die wir forciert bearbeiten müssen«, erklärt Oberbürgermeister Uli Burchardt.
In der Tennishalle am Hörnle könnte der Landkreis bis zu 300 Flüchtlinge, vorwiegend Familien, unterbringen. Aufgrund der Schließung der Balkan-Route sind in den vergangenen Monaten auch die Flüchtlingszuweisungen in den Landkreis Konstanz zurückgegangen. Wurden dem Landkreis im Januar dieses Jahres noch 566 Asylbewerber zugewiesen, sind es im April 172. Zum Stand vom 31. März 2016 waren in den 30 Unterkünften des Landkreises Konstanz insgesamt 3.128 Asylsuchende untergebracht, davon 704 in den vier Kreissporthallen in Konstanz, Singen und Radolfzell. Weitere 710 Personen befanden sich zu diesem Zeitpunkt in der Anschlussunterbringung der Städte und Gemeinden im Landkreis.
- Nicole Rabanser
Autor:Redaktion aus Singen |
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