DLRG zieht im Kreis Saisonbilanz
Viel Leichtfertigkeit auf dem See

Der hohe Freizeitwert des Bodensee kommt leider auch in vielen gekenterter Jollen und Kanus zum Ausdruck. | Foto: Der hohe Freizeitwert des Bodensee kommt leider auch in vielen gekenterter Jollen und Kanus zum Ausdruck. swb-Bild: DLRG/Archiv
  • Der hohe Freizeitwert des Bodensee kommt leider auch in vielen gekenterter Jollen und Kanus zum Ausdruck.
  • Foto: Der hohe Freizeitwert des Bodensee kommt leider auch in vielen gekenterter Jollen und Kanus zum Ausdruck. swb-Bild: DLRG/Archiv
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Kreis Konstanz. Zum Ende der Bade- und Wassersportzeit zieht der Bezirksvorsitzende Philipp Gärtner eine positive Bilanz der DLRG-Arbeit im Landkreis Konstanz. „In der Saison 2016 sind die Einsatzzahlen im Gegensatz zum Vorjahr wieder um etwa ein Viertel gestiegen, was sicher auch mit dem langen und trockenen Frühsommer zusammenhängen dürfte. In den Sommermonaten konnten unsere Kräfte an nahezu jedem Wochenende Menschen in Not Hilfe leisten.“

Dies belegt die Statistik: In den vergangenen neun Monaten war die DLRG in 77 Fällen im Rettungs-Einsatz; dabei konnten 28 Personen aus dem Wasser und aus unwegsamem Gelände gerettet werden, darunter drei Personen aus einer Lebens-bedrohlichen Lage.

Nachdem auch im vergangenen Jahr praktisch keine nennenswerte „Eis-Lage“ eingetreten war, begannen die ersten Einsätze bereits Ende Februar und Anfang März. Vor allem zwischen Mai und im Juli kam es zu mehr als einem Dutzend Alarmierungen pro Monat, darunter auch wieder an mehreren stürmischen Wochenenden, die den ganzen Einsatz der DLRG-Aktiven bei einer Vielzahl von Personen-Rettungen und Boots-Bergungen erforderten.

Den vielen gelungenen Hilfeleistungen standen leider fünf Einsätze gegenüber, bei denen Personen nur tot geborgen werden konnten oder trotz versuchter Reanimation verstarben. Diese Erfahrungen stellten eine besondere seelische Belastung für die beteiligten Rettungskräfte dar.

Vielfältig waren die Alarmierungsgründe: vom vermissten Schwimmer bis zum über Bord gegangenen Segler, von erschöpften Badegästen am Konstanzer Hörnle über einige Suchaktionen nach vermissten Tauchern bis hin zu etlichen Hilfeleistungen und Rettungen am Konstanzer Seerhein.

Auffallend blieb für die DLRG-Verantwortlichen allerdings, wie viele Bergungen von Personen nach Kenterungen von Kanus und Segelbooten notwendig wurden. Dies beweist den unverändert hohen „Freizeitwert“ der Bodensee-Region, zeigt aber zugleich eine zunehmende Leichtfertigkeit im Umgang mit den Gefahren auf dem Wasser.

In einem weiteren Bereich des Rettungsdienstes betraten die Aktiven erstmals und auch gleich zahlreich Neuland. Denn die neu in die Organisation der DLRG-Gruppe Radolfzell aufgenommene Rettungshundestaffel wurde im Verlauf des Jahres immer wieder zu insgesamt 26 Such-Einsätzen alarmiert.

Einen besonders spektakulären und glücklich verlaufenen Einsatz konnte die Tauchergruppe der DLRG Mitte Juni erleben, als an der Konstanzer Radbrücke ein junger Mann vermisst wurde. Obwohl dieser erst nach rund 11 Minuten aus dem Rhein gerettet werden konnte, holten ihn die intensiven Wiederbelebungsversuche der DLRG-Aktiven wortwörtlich ins Leben zurück, bis am Ende der lückenlosen Rettungskette (und etlichen Tagen bangen Wartens) aus der Universitätsklinik Freiburg die erlösende Nachricht kam – „er ist über den Berg“!

Neben der ganzjährig gewährleisteten Einsatzbereitschaft in der Wasserrettung – in sehr guter Zusammenarbeit mit der Wasserschutzpolizei und dem landgebundenen Rettungsdienst – leisteten die Ehrenamtlichen der DLRG eine Vielzahl weiterer Hilfeleistungen auf dem See und in den Strandbädern. Dazu gehörten außerdem die Sicherungs-Dienste für Regatten, die Organisation und Absicherung diverser Seeschwimmen und die Einsätze bei Großveranstaltungen wie dem Megathlon vor Radolfzell sowie dem Seenachtfest und dem Flohmarkt in Konstanz

Bezirksvorsitzender Philipp Gärtner resümiert: „Der Rückblick auf die Saison 2016 unterstreicht die besondere Leistungsfähigkeit der DLRG im Bezirk Bodensee-Konstanz. Dreierlei zeichnet sie aus: Professionelle Ausbildung, hohes Engagement und ganzjährige Einsatzbereitschaft.“

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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