Ältere Menschen werden nach Ansicht des Verbands bei Sanierungen benachteiligt
VdK fordert Ende der Kreditsperre vor dem Klimagipfel
Stuttgart/Hegau. „Die Kreditsperre für Ältere muss endlich weg!“, betonte der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Baden-Württemberg, Roland Sing, anlässlich des bevorstehenden Klimagipfels des Bundeskabinetts. Es könne nicht sein, dass die Bundesregierung ein Maßnahmenbündel gegen den zu hohen CO2-Ausstoß in Deutschland in Angriff nehme, ältere Menschen jedoch außen vor blieben. „Sie dürfen nicht Leidtragende des Klimaschutzes werden!“ Genau dies drohe ihnen jedoch, empörte sich Sing mit Blick auf Rechtslage und Praxis der Vergabe von Immobilienkrediten.
Der VdK-Landeschef monierte die nach wie vor bestehende Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie der Europäischen Union, wonach ein Darlehen innerhalb der statistischen Lebenserwartung des Kreditnehmers zurückzuzahlen sei. Dies treffe insbesondere ältere Menschen hart. Denn sie könnten weder ihr selbstbewohntes Haus oder ihre Eigentumswohnung barrierefrei oder zumindest alten- oder auch pflegegerecht umgestalten, noch die jetzt geforderten energetischen Sanierungen, wie beispielsweise den Ersatz von alten Ölheizungen und alten Fenstern oder Wärmedämmung, vornehmen.
Auch die seitens der Politik angedachte steuerliche Geltendmachung solcher Sanierungen werde der Lebenswirklichkeit von Senioren nicht gerecht, stellte Roland Sing klar. „Von Steuererleichterungen für Klimasanierungen durch private Häuslebauer haben die Älteren rein gar nichts!“ Die Politik in Bund und Land rief der VdK-Landesvorsitzende dazu auf, beim Klimaschutz stets auch an die Rentnerinnen und Rentner und deren nicht so üppigen Renteneinkünfte zu denken. Schließlich seien 21 Millionen Rentner auch 21 Millionen Wähler, so Sing abschließend.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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