Exienznöte durch niedriges Kurzarbeitergeld oder Lohnausfall durch Quarantäne
Über 500 Streitfälle im Corona-Jahr für die IG-Bau
Kreis Konstanz. Die Rechtsschutzexperten der IG BAU Südbaden waren im vergangenen Jahr stark gefragt, wie die Gewerkschaft für die Region nun binanzierte. Insgesamt 500 Mal kamen die Beraterinnen und Berater der Gewerkschaft in der Region zum Einsatz.
„Vom Verdienstausfall durch Kurzarbeit über fehlende Atemschutzmasken im Job bis hin zu Problemen bei der Kinderbetreuung – Corona hatte zahlreiche Rechtsstreitigkeiten auch im Kreis Konstanz zur Folge“, so die stellvertretende Bezirksvorsitzende Ilse Bruttel.
Wegen der Pandemie habe ein Großteil der Beratungen per Telefon stattgefunden. „Viele Streitfälle gab es in der Gebäudereinigung. Beschäftigte klagten über finanzielle Nöte wegen des niedrigen Kurzarbeitergeldes, Defizite beim Arbeitsschutz oder nicht gezahlte Löhne in der Quarantäne“, berichtet Bruttel.
In der Baubranche sei es unter anderem um vorenthaltene Corona-Prämien und unbezahlte Überstunden gegangen. Ein weiterer Schwerpunkt sei das Thema Kinderbetreuung gewesen. „Bauarbeiter, Forstbeschäftigte und Reinigungskräfte können kein Homeoffice machen. Wenn Kitas und Schulen geschlossen sind, wird das für sie besonders zum Problem“, so Bruttel.
Die Gewerkschafterin appelliert an Beschäftigte aus den Branchen der IG BAU, sich auch in Pandemie-Zeiten um ihre Belange zu kümmern und die Hilfe der Gewerkschaft zu suchen. „Arbeitgeber dürfen die Krise nicht als Vorwand nutzen, um das Personal um seine Rechte zu bringen.“
Anspruch auf kostenlosen Rechtsschutz haben alle Gewerkschaftsmitglieder. Weitere Infos gibt es in den IG BAU-Büros Freiburg (Telefon: 07 61 – 27 30 29) und Singen (Telefon: 0 77 31 – 9 94 90).
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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