Landkreis Konstanz vergibt seine Prose an Forschernachwuchs in Hybridveranstaltung. swb-Bild: LRA KN
Tumulte auf Altleidermarkt als Forschungsprojekt
Kreis Konstanz. Schon eine Tradition ist die jährlich stattfindende Preisverleihung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universität Konstanz im Dezember geworden. Daher ließ es sich Landrat Zeno Danner auch in diesem Jahr, trotz der besonderen Umstände nicht nehmen, die beiden Preisträger Dr. Arno Goebel und Dr. Jörg-Ole Münch zu würdigen und ihnen persönlich im kleinen Rahmen eine Urkunde mit Scheck zu überreichen.
Seit 1987 wird der Preis jährlich an Doktoranden mit herausragenden Dissertationen aus der philosophischen Fakultät, Fachgruppen Geschichte und Philosophie, vergeben. „Der Preis ist ein Zeichen der großen Wertschätzung des Landkreises gegenüber der ausgezeichneten wissenschaftlichen Arbeit, die an der Universität geleistet wird“, so Landrat Zeno Danner.
Die Verleihung der Preise fand im kleinem Rahmen am Donnerstag im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Konstanz statt. Seine Dissertation schrieb Arno Goebel, Fachbereich Philosophie, über das Thema „Interpreting if-Constructions: A Pragmatic Account of Biscuit Conditionals“. Diese wurde von den Gutachtern jeweils mit „summa cum laude“ bewertet.
Nach dem Grundstudium Philosophie in Würzburg und dem Hauptstudium in Frankfurt absolvierte Arno Goebel von 2014 bis 2020 sein Promotionsstudium Philosophie an der Universität Konstanz, wo er sich auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Linguistik und als wissenschaftlicher Koordinator im Fachbereich Philosophie engagierte. Betreuer und Erstgutachter von Arno Goebel war Prof. Dr. Wolfgang Spohn, Fachbereich Philosophie an der Universität Konstanz, dem es eine Freude war, der Preisverleihung persönlich beizuwohnen und seinen Doktoranden mit einer kurzen Laudatio zu ehren.
Die Dissertation von Jörg-Ole Münch, Fachbereich Geschichte, wurde ebenfalls von den Gutachtern mit der Bestnote „summa cum laude“ ausgezeichnet. Der Titel seiner Arbeit ist „Multikultureller Tumult. Gruppenbildung um den Londoner Altkleidermarkt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“.
Nach Studiengängen im Bereich Geschichte an den Universitäten in Berlin und Göttingen promovierte Jörg-Ole Münch von 2013 bis 2019 in Neuerer Geschichte an der Universität Konstanz, wo er auch am Exzellenzcluster 16 „Kulturelle Grundlagen von Integration“ als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war.
Prof. Dr. Sven Reichardt, Fachbereich Geschichte an der Universität Konstanz, war Betreuer und Erstgutachter von Jörg-Ole Münch. Er ließ ihm seine lobenden Worte per digitaler Zuschaltung zukommen.
Der vom Landkreis Konstanz gestiftete Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird dieses Mal jeweils zur Hälfte an die Doktoranden aus dem Fachbereich Geschichte und Soziologie sowie dem Fachbereich Philosophie überreicht. Ausgewählt werden die Preisträger durch ein Kuratorium, das sich aus vier Vertretern der Universität und sechs Vertretern des Landkreises zusammensetzt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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