Jüngster Sohn von Otto Dix in Öhningen verstorben
Trauer um Jan Dix

Jan Dix Förderverein | Foto: Jan Dix ist im 91. Lebensjahr in Öhningen verstorben. swb-Bild: Förderverein Museum Haus Dix
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Öhningen. Die Kulturregion trauert im Jan Dix, der am Montag in seiner Heimatgemeinde Öhningen im 91. Lebensjahr verstorben ist. Jan Dix war der jüngste Sohn aus der Ehe von Otto und Martha Dix gewesen und erblickte 1928 in Dresden das Licht der Welt als sein Vater dort eine Professur an der Akademie der Künste inne hatte. Die Familie übersiedelte mit Bruder Ursus (+ 2002) und Nelly (+1955) in der Zeit der Nazi-Herrschaft nach Hemmenhofen in die »Gegenwelt« der Hörikünstler, nachdem Otto Dix bereits zuvor Zuflucht in Randegg gefunden hatte.

Jan Dix trat nur bedingt in die Fußstapfen seines Vaters, wenn auch Kunst sein Lebensinhalt war. Nur in anderer Form. In der Schulzeit stand die Musik im Vordergrund mit einem Studium von 1948 bis 1950 am Konservatorium in Konstanz. In diesem Genre war Jan Dix bis ins hohe Alter noch als Jazztrompeter aktiv gewesen. Kunsthandwerklich gab es ab 1952 eine Ausbildung zum Gold- und Silberschmied, was mit einem Studium in München von 1955 bis 1961 abgeschlossen wurde. Nach einer freischaffenden Zeit in München kam er 1965 wieder auf die Höri, um dort sein Atelier mir seiner zweiten Frau Christl zu eröffnen, die 1982 verstarb.

Vier Kinder kamen drei Ehen zur Welt, John Oliver Dix aus erster Ehe, Nana und Marcella aus zweiter Ehe und Leander aus der 1993 mit Andrea Dix geschlossenen Ehe. Mit Andrea Dix führte er das "Atelier Dix" in Öhningen weiter, das für eine ganz eigene Linie von Schmuck stand. Alle vier Kinder haben das künstlerische Gen geerbt wenn auch nicht immer als Broterwerb, wurden Maler, Malerin, Graphiker und im Fall von Leander ist es aktuell ein Regie-Studium.

Jan Dix hatte das Erbe seines berühmten Vaters sehr ernst genommen und angenommen. So brachte er sich auch in die Gründungsphase des Museum Otto Dix in seiner Villa in Hemmenhofen ein, auch mit kritischem Ansatz. Jan Dix vertrat den Standpunkt dass sein Vater Otto Dix letztlich so sehr an vielen seiner Bilder hing, so dass diese nicht noch vor seinem Tod in eine Stiftung übergingen, was ein Museum zu seinem Gedenken viel früher und einfacher möglich gemacht hätte.

"Als unermüdlicher Förderer unserer Stiftung und unseres Vereins war er unser wichtigster Berater, als es darum ging sein Elternhaus und die Wirkungsstätte seines Vaters in Hemmenhofen als Museum für die Künstlerfamilie Dix für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen", würdigten Landrat Frank Hämmerle als Vorsitzender der Otto-Dix-Haus Stiftung, und Wolfgang Kramer als Vorsitzender des Fördervereins Haus Dix den Verstorbenen. Jan Dix hatte sich auch beim Kunstmuseum Stuttgart für das Museum Haus Dix eingebracht für die dortige Sammlung und deren Präsentation.

Die Beerdigung findet im engsten Familienkreis statt. Die Otto-Dix-Haus-Stiftung und der Förderverein Museum Haus Dix laden jedoch zu einem gemeinsamen Gedenken an ihn am Montag, 4. Februar, um 15 Uhr, in die Pfarrkirche St. Genesius in Schienen ein.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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