Das Wochenblatt Corona-Update
Testkonzept soll Erfolge bringen
Landkreis Konstanz. Seit vergangenen Donnerstag gelten im Landkreis Konstanz wieder die verschärften Corona-Maßnahmen, nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage in Folge über 100 gelegen hatte. Dieser Trend setzte sich in den vergangenen Tagen fort, mit einer »Seitwärtsbewegung«, wie es der erste Landesbeamte und Stellvertreter des Landrats, Philipp Gärtner, am Dienstagmorgen in einem Pressegespräch ausdrückte. Konkret bedeutet das, dass der Wert die 100er Marke seither nicht mehr unterschritten hat. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis bei 118,8. Damit wieder Lockerungen möglich werden, muss dieser Wert nach der aktuellen Regelung an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter 100 liegen. Laut Angaben des Landratsamtes, gibt es derzeit 545 Personen mit positivem Testergebnis. Seit Beginn der Aufzeichnungen vor gut einem Jahr wurden insgesamt 8.605 Menschen im Landkreis Konstanz positiv getestet.
Hausärzte gehen an den Start
Das Kreisimpfzentrum wird auch an Karfreitag und Ostermontag in Betrieb sein. Nur am Ostersonntag gibt es eine Pause, kündigte Gärtner an. Nach den Osterfeiertagen soll wie geplant die Impfkampagne bei den Hausärzten starten. Bisher wurden im Kreisimpfzentrum und durch die mobilen Impfteams insgesamt 24.428 Impfdosen verimpft. 6.046 Menschen erhielten bisher ihre Zweitimpfung. Da man bei der Impfterminvergabe nicht an seinen Heimatort gebunden ist, sondern sich auch im KIZ Tuttlingen oder im Zentralen Impfzentrum Freiburg impfen lassen kann, geben diese Zahlen allerdings keine Auskunft darüber, wie viele Menschen aus dem Landkreis Konstanz tatsächlich schon geimpft sind. Auf Anfrage des Wochenblatts erklärte das Sozialministerium in Stuttgart, dass eine entsprechende Statistik nicht geführt werde. Für Philipp Gärtner ist die Impfstoffverteilung innerhalb des Landes indes noch immer ein »Ärgernis«, wie er betont. Jeder Landkreis erhalte unabhängig von seiner Einwohnerzahl und der Entfernung zum nächsten zentralen Impfzentrum die gleiche Anzahl an Impfdosen. Wie Gärtner erklärte, sei der Landrat in Gesprächen mit dem Sozialministerium, um eine Anpassung der Impfdosen-Zuteilung zu verhandeln.
Die Lage in den Kliniken
Prof. Marcus Schuchmann, der Ärztliche Direktor des Klinikums Konstanz erklärte, dass sich die Krankenhäuser derzeit im »Pandemie-Regelbetrieb unter mittlerem Druck« befinden. In Konstanz werden 18 Patienten im Zusammenhang mit Covid-19 behandelt, drei von ihnen auf der Intensivstation. In Singen und Radolfzell sind es insgesamt 30, wovon sich sieben in intensivmedizinischer Behandlung befinden.
Anreize schaffen für Tests
Der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt ist trotz des Impfstarts für die Hausärzte noch immer sicher, dass es in Konstanz einen Bedarf für eine Außenstelle des Kreisimpfzentrums gibt. »Es ist besser, zu viel Infrastruktur zu haben als zu wenig, damit der Impfstoff schnell unter die Leute gebracht werden kann, wenn er in ausreichender Menge vorhanden ist«, betonte er. Als weiteres Standbein in der Pandemiebekämpfung werden derzeit zudem kreisweit die Testmöglichkeiten noch weiter ausgebaut. Die Vorbereitungen für ein kreisweites Testwochenende Mitte April laufen.
Aktuell werden die Testmöglichkeiten im Landkreis relativ gut genutzt, auch wenn bei der Auslastung noch Luft nach oben sei. Wie Burchardt betonte, sei die Schaffung der Testkapazitäten aber nur eine Seite der Medaille. »Es müssen auch Anreize geschaffen werden, damit die Testangebote angenommen werden«, betonte der Konstanzer OB mit Blick auf die Beantragung des »Tübinger Modells«
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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