Zuversicht für Kreisjugendrat Thomas Racke
Sich auf das Machbare konzentrieren

Thomas Racke möchte als frisch gewählter Kreisjugendrat den bedeutsamen Themen der Jugend auf Kreisebene mehr Aufmerksamkeit schenken. | Foto: JU Südbaden
  • Thomas Racke möchte als frisch gewählter Kreisjugendrat den bedeutsamen Themen der Jugend auf Kreisebene mehr Aufmerksamkeit schenken.
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Viele Entscheidungen werden im Landkreis im Großteil von den Mitgliedern des Kreistags beschlossen. Was aber, wenn es auch Themen gibt, die auch die Jugendlichen hier in der Region betreffen? Unter anderem Hierfür wurde das Konzept des Jugendkreisrats ins Leben gerufen, in den vor kurzem auch Thomas Racke gewählt wurde.

„Zuversicht“, so Racke im Gespräch mit dem WOCHENBLATT, „bedeutet für mich ein positiver Blick in die Zukunft und dass man bei Rückschlägen nicht den Kopf in den Sand steckt, sondern einfach weitermacht.“ Für ihn sei der Begriff auch eine Grundüberzeugung, dass es für alles eine Lösung geben kann.

ÖPNV und Wohnraum als wichtige Themen

Die Idee des Kreisjugendrats kam laut dem Vorsitzenden der Jungen Union im Landkreis von dieser selbst. „Vor allem im Vorfeld der Kommunalwahlen im Jahr 2019 habe es ihn als damaliger Jugendvertreter in Steißlingen angetrieben, dass es für junge Leute auf Kreisebene kein Gremium gebe, dass über die Entscheidungen im Kreistag mitsprechen könne. „Rund zweieinhalb Jahre später dann haben wir diese Idee als Pilotprojekt umgesetzt und sind in ganz Baden-Württemberg sogar einer der wenigen Landkreise, die sich dem angenommen haben“, erläutert Racke. Ihn selbst freue es sehr, dass man für Jugendliche hiermit Strukturen geschaffen habe, um nun endlich mitentscheiden zu können. Gewählt werden die VertreterInnen im Alter von 14 bis 21 Jahre für einen Zeitraum von zwei Jahren. „Es sind vor allem Bereiche wie der ÖPNV, Wohnraum und Perspektive auf dem Arbeitsmarkt oder auch der Ausbau von Treffpunkten für Jugendliche die einen konkreten Einfluss auf das Leben vieler junger Leute haben“, erklärt Thomas Racke. Vor allem bei Erstgenanntem sieht der Vorsitzende der Jungen Union im Landkreis noch Handlungsbedarf, so sei es auch wichtig, dass Seehas und Seehäsle als S-Bahnen unserer Region verstanden werden und dementsprechend in einem regelmäßigeren Takt fahren. „Im Bereich Wohnen gilt es für mich, mehr Wohnheime zu schaffen sowie dafür zu sorgen, dass in diesem Kontext nicht mehr zwischen Azubis und Studierenden unterschieden wird“, stellt Racke klar.

Jugendarbeit lohnt sich immer

Trotz einer starken Polarisierung gewisser Themen sei es für ihn sogar gut, wenn sich hierin gewisse Unterschiede darstellen lassen. Auch wenn es für Racke mühsam sei, junge Leute für eine solche Idee wie den Kreisjugendrat zu gewinnen, so lohne sich doch die Jugendarbeit seiner Ansicht nach immer, auch aufgrund des mittlerweile hohen politischen Interesses der Jugendlichen. „Die Politikverdrossenheit, die ich bei meinem Eintritt in die Junge Union als 14-Jähriger im Jahr 2016 erlebt habe, gibt es heute kaum noch.“ Dies bestätige die für ein Jugendgremium gute Wahlbeteiligung von zehn Prozent bei den Wahlen des Kreisjugendrats, auch wenn man es nie schaffen werde, alle Jugendlichen im Landkreis zu erreichen. Gerade aber ein Gremium wie der nun gewählte Kreisjugendrat sei ein wichtiges Instrument dafür, dass im Kreistag die jugendliche Meinung besser gehört werde, um deren Probleme auch wirklich zu erkennen. „Für mich schafft dieses neu geschaffene Gremium unter anderem dadurch einen Mehrwert, als dass es für die Jugendlichen wie eine Demokratieschulung ist, in der sie konkret an Konfliktlösungen bei gewissen Themen arbeiten können“, so Racke über die Bedeutung des Kreisjugendrats, dessen Konstituierung ihm zufolge im Februar 2025 über die Bühne gehen soll. Trotz der aktuell häufig zu beobachtenden politischen Radikalisierung, dessen Entwicklung auch ihm Sorgen bereiten, möchte man im Kreisjugendrat als basisdemokratisches Projekt aktiv für die Demokratie einstehen und hierbei auch etwas verändern. „Wir möchten bewusst keine parteipolitischen Themen aufgreifen, sondern klug an einem Strang ziehen und als überparteiliches Gremium handeln“, verdeutlicht Thomas Racke. Das man all die Genannten Themen in dieser Zeit gleich umsetzen könne, halte Racke für schwierig. „Ich bin generell ein Fan davon, sich auf das Machbare zu konzentrieren.“ Wenn dies gegeben ist, sei er zuversichtlich, dass bei hohem Engagement der Mitglieder mit dem Kreisjugendrat auf Kreisebene wirklich etwas bewegt werden kann.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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