Konstanzer Spielzeit mit »Endspiel«
Rosa Rauch auf dem See

Foto: Intendant Prof. Christoph Nix mit seinem Kernteam und dem neuen Programm, just vor die Türe, die die aktuelle Flüchtlingskrise für Europa symbolisiert. swb-Bild: of
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Konstanz (of). »Wollten wir die Welt nicht verändern, so hätten wir mehr Zeit zu sterben.« Mit diesem Zitat von Gottfried Honegger ist das aktuelle Programm des Stadttheaters Konstanz überschrieben, das gleich nicht weniger provozierend nachfragt: »Seien sie einmal ehrlich, was hat sich für sie verändert, seitdem die Flüchtlinge unter uns sind« - und auf dem Titelbild ist ein »brennendes Floß« zu sehen, das freilich auf dem Bodensee abgelichtet wurde.

Christoph Nix, der durchaus streitbare Intendant des Theater Konstanz, der sich gegenwärtig auch für das Mitbewerber Medium Programmkino Scala stark macht, will den Menschen mit dem Programm der neuen Spielzeit frei nach Qualtinger ein wenig aus der Angst heraus helfen.

Insgesamt 21 Produktionen wurden letzten Donnerstag in der Konzertmuschel präsentiert, gleich mit »Onkel Wanja« von Anton Tschechow geht, und mit der Uraufführung von »I am glad to found you« nach »Das Buch der von Neil Young Getöteten« von Navid Kermanis versprich einen echten Hammer. Angst machen könnte freilich »Rassen« von Ferdinand Bruckner, dazu noch unter Schweizer Regie (Barbara David Bruesch).

Fassbinders »Angst essen Seele auf« in der Spiegelhalle, Beckets »Endspiel« in der Spiegelhalle - und zum Finale der Spielzeit gleich noch Wilhelm Tell von Schiller auf dem Münsterplatz (derzeit wartet man aber noch auch Fördergelder dafür) zeigen, dass hier das Theater-Boot gewiss nicht im Meer treibt, sondern mit klarem Ziel unterwegs ist: und das ist für Dr. Nix nichts weniger als Qualität mit der er beim Publikum punkten will und vielleicht auch noch bei Teilen der Konstanzer Stadtverwaltung, die er als »Kulturfeinde« einstuft.
Wer schon an Weihnachten denkt: dieses Jahr gibts ab 13. November »Peterchens Mondfahrt«.

Der symbolische Rauch auf dem See verdeckt für Christoph Nix zur Zeit auch den Blick in Richtung Überlingen. Denn die Konstanzer sind es langsam leid, immer ihre ganzes Equipment über den See heranzuschleppen, weil dort fürs Sommertheater noch immer keine gescheite Infrastruktur vorhanden ist. Nix forderte die Überlinger nochmals auf, emdlich etwas für »ihr« Sommertheater zu investieren.

Mehr zum Programm unter www.theaterkonstanz.de

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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