Gesundheitsverbund braucht 15,7 Millionen Euro Zuschuss über vier Jahre
Ringen um Klinik-Digitalisierung

Symbolbild Klinik Singen | Foto: Die Klinikstandorte des Gesundheitsverbund bedürfen drigend der Digitalisierung. swb-Bild: of/Archiv
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Konstanz/ Singen. Schon seit Jahren geht im Gesundheitsverbund um das Thema digitale Krankenakten. Jetzt fünf Jahre nach der Fusion der Kliniken geht kein Weg mehr daran vorbei. Und das geht ganz klar auch nicht ohne den massiven Einsatz von Steuergeldern durch Zuschüsse vom Landkreis: 15,7 Millionen Euro an Zuwendungen durch den Kreis werden für die Jahre 2018 bis 2021 nötig, alleine für 2018 ist ein Zuschuss von rund 4,2 Millionen Euro geplant. „Das bedeutet natürlich rund einen Prozentpunkt an Kreisumlage mehr“, unterstrich Landrat Hämmerle in der Sitzung des Kreistags am Montag. Damit sind dann freilich alle Kreisgemeinden im Boot und sogar das Krankenhaus Stockach werde mit Kosten von rund 700.000 Euro an diese Aktion angeschlossen. Man habe schon die Apotheke gemeinsam deshalb wolle man hier einen weiteren Schritt in Richtung Gesundheitsverbund nicht verwehren, zumal die Stockacher Klinik vor dem Ende einer weiteren Kooperation stehe, unterstrich Landrat Frank Hämmerle auf Nachfrage von Kreisrat Tobias Volz (SPD).

Die Positionen zu dieser Investition waren freilich recht unterschiedlich. "Wenn es um so viel Geld geht, sollte man erst mal sehen ob es nicht kleiner geht", meint Siegfried Lehmann. Er verwies auf einen weiteren Masterplan Gebäude, und dass der Kreis hier noch mit manchen Millionen Euro aushelfen müsse. Kreisrat Helmut Kennerknecht kristierte, dass der Kreis hier nun schon bei "Hilfsmitteln" aushelfen müsse, während auch viele Investitionen in die Infrastruktur anstehen würden. Birgit Homburger sah dagegen die Digitaliserung als der dringend an, denn andere Länder, auch die Schweiz, seien da schon sehr viel weiter. Kreisrat von Bodman kritisierte, dass man hier nun als Kreis investieren müsse, weil es von Bund wie vom Land kein Geld gebe. Ralf Baumert befand das freilich als "den richtigen Schritt in die richtige Richtung". Prof. Dieter Rühland sah es als richtig an, dass der Kreis hier Zuschüsse gibt. Schon zu seinen Zeiten habe man über marode Strukturen geklagt. Walafried Schrott signailierte, dass man hier mithelfen wolle, für ein zeitgemäßtes Arbeiten im krankenhaus zu sorgen.

Dass es nicht abschnittsweise geht, machte Berd Greiss von der Beraterfirma in der Sitzung deutlich. Denn für die digitale Krankenakte solle es eine Zentrale im Klinikverbund geben, an die die Standorte und dann eben auch Stockach angehängt wird. Bisher habe jede Klinik noch ihre eigenen Systeme. Erst das Finanzbuchlaungsprogramm wurde in den fünf Jahren Gesundheitsverbund vereinheitlicht.

Die Diskussion zum Thema zog sich freilich dann noch sehr in die Länge im Kreistag. Bei einer Gegenstimme (Siegfried Lehmann) und fünf Enthaltungen, wurde das Millionenpaket für die Klinik schließlich auf den Weg geschickt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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