Brandschutzmaßnahmen in Dekorsy-Areal für Flüchtlinge aufwändig
Räumung von Mettnauhalle verzögert sich
Kreis Konstanz (of). Nachdem in den letzten Wochen bereits die Kreissporthalle in der Singener Nordstadt wie die Sporthalle der Zeppelin-Gewerbeschule Konstanz als Notunterkunft für Flüchtlinge geräumt werden konnte, soll nach den Sommerferien auch nun auch die Halle der Konstanzer Wessenbergschule freigegeben werden können. Für die Mettnauhalle hingegen verzögere sich die Räumung, so dass es voraussichtlich Anfang November wird, bis diese wieder für Sport- und Training genutzt werden könne. Auf Nachfrage aus dem Gremuim sagte Landrat Hämmerle, dass dies am Brandschutz für das Dekorsy-Areal liege, in welches die Flüchtlinge umziehen sollen. Es gebe ständig neue Regeln, das sorge für Verzögerungen.
Die Kreisräte nutzten die Sitzung um auch aktuelle Ängste zum Thema Flüchtlinge und Asylbewerber zu äußern. Marion Czajor (Neue Linie) wollte zum Beispiel vom Leiter des Gesundheitsamts, Helmjut Eckert, wissen, inwieweit Flüchtlinge auch auf psychosoziale Störungen oder auf psychische Erkrankungen untersucht würden.
Insgesamt wird im Kreis die Situation eher gelassen gesehen. Im Mai kamen gerade mal 33 Asylsuchende im Landkreis an, im Juni gar nur 18. Für Juli seien 70 angekündigt. »Ob es da eine prognostizierte Zunahme in der zweiten Jahreshälfte gibt, ist noch völlig offen«, bekannte der Landrat vor den Kreisräten. Der Kreis selbst hält für dieses Jahr rund 2.000 Plätze in den Sammelunterkünften vor, um sicher zu gehen. Dabei werden die Notunterkünfte insgesamt reduziert: bei der Zelthalle in Singen beim Stadion soll die Zahl von 412 auf 300 gesenkt.
Insgesamt gab es Lob für das Krisenmanagement des letzten Jahrs sogar von den bisherigen Kritikern wie Siegfried Lehmann (Grüne) oder Marco Radojevic (Linke). Manfred Jüppner attestierte der Kreisverwaltung mit ihren Behörden »saubere Arbeit«.
Im Zuge der Sitzung wurde auch ein Integrationskonzept verabschiedet, bei augenscheinlich wurde, das es eben längst noch nicht »geschafft« ist, wie der Landrat anspielte. Noch sind die Gemeinden zum Beispiel bei der Anschlussunterbrinung auf sich selbst gestellt, weil auch zuständig, ein Gesamtbild konnte noch niemand in der Sitzung zeichnen, wieviel Wohnungen dazu nötig sind, und wie sich hier Wanderungsbewegungen entwickeln können.
Sorgen macht den Fachleuten noch eine ganz andere Entwicklung. Sogenannte »ungegleitete jugendliche Flüchtlinge« kommen verstärkt auf neuen Wegen in den Landkreis, nämlich kurioserweise über die Schweiz. Hier liegen die Anünfte deutlich über Plan und befürfen auch verstärkter Kapazitäten, wurde unterstrichen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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