In den Kliniken wird es freilich inzwischen eng mit dem Platz
Nur einen Tag bislang über dem kritischen Wert von 500

Symbolbild Impfaktion | Foto: Symbolbild Impfaktion
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Kreis Konstanz. Am Sonntag hat der Landkreis Konstanz erstmals die Marke von 500 bei der Inzidenzzahl überschritten. Wie dynamisch das Infektionsgeschehen ist, zeigte sich am Montag, als der Wert auf 451 »abstürzte«, um am Dienstag wieder auf 465 anzusteigen.

Zugleich wurde am Wochenende mit fast 2.800 aktuell positiv Getesteter der bisherige Höchststand seit Beginn der Krise erreicht, das ist fast genau ein Prozent der Landkreisbevölkerung. Zugleich erreichte auch die »Positiv-Quote« bei den PCR-Tests mit 34,8 Prozent einen einsamen Spitzenwert und es gab mit knapp 4.500 PCR-Tests den zweithöchsten Wert bislang. Aber bislang hatte es noch nie 1.493 neu positiv getestete Personen in einer Woche gegeben.

Dabei wollte es Landrat Zeno Danner am Dienstag in der Medienkonferenz des Krisenstabs aber nicht belassen: »Wir haben auch mit 2.630 Erstimpfungen und dazu 1.632 Zweitimpfungen einen neuen Rekord auf der anderen Seite geschafft. Damit liegen wir nun seit letzter Woche erstmals sogar über dem Landesschnitt, nachdem wir von Anfang an wegen zu wenig Impfstoff immer hinterhergehinkt sind«, zeigte er sich zumindest in dieser Sache optimistisch.

In Zusammenarbeit mit den Städten Singen, Radolfzell und Konstanz habe man jetzt auch drei Impfstützpunkte ins Laufen gebracht, in Singen wird diese Woche zum Beispiel von Mittwoch bis Sonntag geimpft, bis zum Wochenende habe man 1.500 Impfdosen insgesamt zur Verfügung. Neu ist für die Impfermine eine Terminbuchung zentral für alle Impfstationen unter www.etermin.net/impfen-kn eingerichtet. Zudem sind auch weiter die mobilen Impfteams im Landkreis unterwegs, zum Beispiel am Freitag an der Hohentwiel-Gewerbeschule in Singen, worüber aktuell auf der Homepage des Landkreises informiert wird.

Danner hofft auf Nachfrage, dass der Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren noch dieses Jahr im Landkreis zum Einsatz kommen könne und da nicht schon wieder viel zu lange herumgemacht werde bis zur Zulassung, wie bei der Impfung für Jugendliche. Da aktuell der Anteil junger Menschen unter den positiv auf Covid-19 Getesteten sehr hoch ist, sieht Danner in den Verzögerungen vom Sommer eine der Hauptursachen für die Heftigkeit dieser vierten Welle. Den Fehler solle man jetzt nicht nochmal machen.

Weniger optimistisch sind leider die Nachrichten aus den Kliniken des Gesundheitsverbunds in diesen Tagen. »Wir haben für die Singener Klinik die Stufe zwei gestartet, weil eine weitere Station für Corona-Patienten vorgehalten werden muss, da die Betten in Radolfzell auch alle voll sind«, sagt Prof. Frank Hinder vom Hegau-Bodensee-Klinikum. Mit 51 Covid-Patienten wurde es eng am Dienstag. Man habe zwar Intensivpatienten aus anderen Landkreisen übernommen, wo kein Bett mehr verfügbar war, aufgrund der Schwere des Verlaufs am Sonntag aber auch eine jüngere Patientin in die Uniklinik Freiburg ausfliegen müssen. »Bei uns sind in der letzten Woche gleich vier ältere Patienten verstorben, was auch für das Personal eine Belastung ist«, so Marcus Schuchmann vom Konstanzer Klinikum. Aber man schaffe die Notfallbehandlung wie dringende Operationen trotzdem noch, so beide Klinikleiter.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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