16. Hauptversammlung mit starker Bilanz
Naturpark bietet maximalen Nutzen

Abstimmung Naturpark | Foto: Abstimmung Naturpark
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Schaffhausen/ Rüdlingen. Der Verein Regionaler Naturpark Schaffhausen lud kürzlich zur 16. Mitgliederversammlung ins Begegnungszentrum Rüdlingen ein. Ein wichtiges Gesprächsthema war die bevorstehende Abstimmung über das kantonale Naturparkgesetz.

Hans Rudolf Meier, Präsident des Regionalen Naturparks Schaffhausen, konnte als Mitglieder auch AltRegierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel, Regierungspräsident Ernst Landolt und die frisch wiedergewählte Nationalrätin Martina Munz willkommen heissen. Im Hinblick auf das kantonale Naturparkgesetz erinnerte er daran, dass dieses vom Kantonsparlament am 20. Mai 2019 mit 39:15 Stimmen angenommen wurde und nur wegen der knapp nicht erreichten Vierfünftel-Mehrheit vors Volk kommt. Für die verbleibende Zeit bis zur Abstimmung forderte Hans Rudolf Meier alle Anwesenden auf, sich in ihrem Umfeld als «Influencer» zu betätigen und sich für das Gesetz stark zu machen. Auch Geschäftsführer Christoph Müller unterstrich diese Bitte, indem er den Mehrwert des Naturparks für Gewerbe, Landwirtschaft, Tourismus, Natur und Kultur betonte: «Der Naturpark ist die richtige Lösung für unsere ländliche Region Schaffhausen und bringt einen maximalen Nutzen.»

Als Ersatz für den aufgrund seines Stellenwechsels zurücktretenden Matthias Külling wählte die Versammlung Jörg Steiner als Vertreter von Schaffhauserland Tourismus und Christian Roth für das Schaffhauser Blauburgunderland in den Vorstand. Anstelle des zurückgetretenen Bürgermeisters aus Lottstetten, Jürgen Link, vertritt nun der neue Bürgermeister Andreas Morasch die Gemeinde im Vorstand des Naturparks. Der Vorstand, der Beirat, die Labelkommission und die Geschäftsprüfungskommission wurden für die verlängerte Amtsperiode 2020-2021 bestätigt. Dank dieser Verlängerung werden die Amtsperioden des Regionalen Naturparks Schaffhausen mit den politischen Amtsperioden synchronisiert.

Geschäftsführer Christoph Müller konnte eine erfreuliche Entwicklung im Budget 2020 aufzeigen. Die Verwaltungskosten können weiter gesenkt werden, sodass im nächsten Jahr noch mehr Mittel direkt in die Projekte fliessen können. Der Bund hat das Finanzhilfegesuch des Naturparks für die Finanzperiode 2020-2024 sehr positiv bewertet und bestätigt damit, dass der Naturpark aus den zur Verfügung stehenden Mitteln das Maximum herausholt.

Als Präsidentin des Komitees «JA zum Naturparkgesetz» rief Rosmarie Widmer Gysel alle, insbesondere auch die Gemeinden, zur Unterstützung des Gesetzes auf alle möglichen Arten auf. Es wurde bereits eine beachtliche Vorarbeit geleistet und die gesamte Wahlkampf-Kampagne ist bereits erfolgreich angelaufen. Rosmarie Widmer Gysel freute sich insbesondere sehr über das breit gefächerte Komitee: «Wir haben ein Komitee aus allen politischen Couleurs und Interessensgruppen. Mittlerweile gehören 110 Personen dem Abstimmungskomitee an». Entsprechend präsentieren sich die Resultate der Parteiversammlungen. Die meisten Fraktionen haben bereits die Ja-Parole gesprochen. Die EDU hat sich bis jetzt als einzige Partei gegen das Parkgesetz gestellt, während die Wahlempfehlung der SVP noch offen ist. Auch Ernst Landolt betonte, dass die Schaffhauser Regierung klar hinter dem Regionalen Naturpark Schaffhausen stehe und damit das zur Abstimmung stehende Naturpark-Gesetz deutlich befürworte.

Martina Isler berichtete als Leiterin Tourismus von zahlreichen erfolgreich abgeschlossenen Projekten, so etwa von Neuauflagen von Natourparkrouten und der neuen Erlebniskarte. Die neu geschaffene Fachstelle «Landschaft & Wein» ist sehr gut angelaufen und es können stetig mehr Buchungen verzeichnet werden.

Für das Ziel, den Besuch des Naturparks mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern, arbeiten der Regionale Naturpark Schaffhausen, die Stadt, der Kanton und Thurbo eng zusammen.

Im Rahmen des Projekts «Hotels Klettgau» klärt der Regionale Naturpark Schaffhausen gemeinsam mit Partnern die Machbarkeit je eines Hotels in Hallau und in Osterfingen ab. In Hallau soll das Hotel im Zusammenhang mit dem Ausbau der Neumühle zu einer Erlebnismühle entstehen.

Eric Vogelsanger zeigte als neuer Leiter Landwirtschaft auf, welche Chancen und welchen Mehrwert die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Gewerbe und Naturpark bietet. Das Projekt zur regionalen Entwicklung (PRE) Unterer Reiat wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) genehmigt und startet in die Vorbereitungsphase. Zudem ist die Brauerei Falken an einem Naturpark-Bier interessiert und führt momentan eine Marktanalyse durch. Auch sind Gespräche mit interessierten Landwirten für den Anbau von Braugerste im Gange.

Bernhard Egli konnte als Projektleiter Natur von zahlreichen gelungenen Volunteering-Einsätzen mit Firmen berichten. Wiederum konnten vielerorts Neophyten bekämpft, Waldränder oder auch Bachgehölze gepflegt werden. Die Volunteering-Einsätze sind damit auch ein wichtiges Standbein auf der Ertragsseite. Durch vermehrte Kooperationen zwischen Gemeinden und Naturpark werden mehr Gelder einsetzbar, welche zum Beispiel für die Pflege der Naturschutzgebiete, Aufwertung von Kulturlandschaften, Waldrandpflege, Bachgehölzpflege und Neophytenbekämpfung eingesetzt werden.

Thomas Hofstetter stellte die Aktivitäten im Bereich Bildung und Kultur vor. So haben sich im Rahmen der «Naturparkschulen» wiederum mehr als 1200 Schülerinnen und Schüler mit der Natur und der Geschichte der Naturparkregion beschäftigt. Er konnte von erfolgreichen Angeboten der Exkursionsleitenden berichten. Im Februar 2020 startet die nächste Ausbildung. Ausserdem werden mit dem bereits traditionellen Bildungskalender auch im 2020 wieder vielfältige Exkursionen und weitere Angebote zu Natur und Kultur der Region präsentiert werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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