Die Genossenschaft beteiligt sich an Projekten zur Energiewende in der Region
Nachhaltig investieren mit der BürgerEnergie Bodensee

Vorstände der BEB im Solarpark »Moosfeld« | Foto: Die Vorstände der BürgerEnergie Bodensee Anne Storm und Andreas Klatt im Solarpark »Moosfeld« //swb-Bild: www.DesignConnection.eu
  • Vorstände der BEB im Solarpark »Moosfeld«
  • Foto: Die Vorstände der BürgerEnergie Bodensee Anne Storm und Andreas Klatt im Solarpark »Moosfeld« //swb-Bild: www.DesignConnection.eu
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Wer Geld in eine bessere Zukunft investieren möchte, bekommt mit der BürgerEnergie Bodensee eine Option in der Region, die es einfach macht, einen positiven Einfluss zu nehmen.

Die BürgerEnergie Bodensee (BEB) ist eine Genossenschaft mit 134 Mitgliedern, die sich mit mehr als 1.100 Anteilen an unterschiedlichen Projekten in Wind- und Solarenergie in der Region beteiligt. Bis zu 50 Anteile kann jedes Mitglied von diesen Projekten aufkaufen.

Damit ist die BEB eine gute Möglichkeit für Bürger der Mittelschicht, die Geld mit Sinn investieren und dabei die Klimaziele voranbringen wollen.

Anlass zur Gründung der Genossenschaft im Jahr 2011 war die Atomkatastrophe von Fukushima. Um selbst Initiative zu ergreifen und Alternativen zum Atomstrom voranzubringen, gründete sich die Genossenschaft der BEB, welche den Solarpark »Mooshof« anteilig aufkaufte und so unterstützte. Während der Atomausstieg nun so gut wie vollzogen ist, bleibt der Klimawandel noch längerfristig ein zentrales Motiv nachhaltige Energien auszubauen, nachdem hier jahrelang wenig Fortschritt gemacht wurde. Deshalb sei man auch weiterhin intensiv auf der Suche nach neuen Projekten, an denen sich die Genossenschaft beteiligen könne. »Wir müssen dringend Projekte fördern und unterstützen«, meint Vorstand und Gründungsmitglied der BEB Andreas Klatt, denn sonst ginge »es uns echt an den Kragen.«

Als Aufgabe der BEB sieht er das »Einsammeln der Bürger, die bereit sind zu investieren«, die Mitglieder sind also die zentralen Geldgeber für Projekte, die der Vorstand aussucht. So könne die BürgerEnergie helfen das komplexe Thema Energiewende und Investitionen rechtssicher umzusetzen und so für die Menschen zugänglicher zu machen. Eine Genossenschaft hat sich dazu bereits an anderen Stellen bewährt und war daher das Mittel der Wahl. Sie vereine den nötigen rechtlichen Rahmen und die Möglichkeit zur juristischen Prüfung der Projekte mit dem »Grundprinzip der Solidarität«, die der von ehrenamtlichem Engagement getragenen Genossenschaft zugrunde liege. In der BürgerEnergie sei es möglich »mit einem kleinen Beitrag ein Stück am Großen zu leisten.« Denn, so Andreas Klatt weiter, es sei die Ausnahme, dass »einer allein soviel Geld hat, um mal eben einen Solarpark zu bauen.«

Die eher geringfügige Verzinsung der Investitionen sieht der Vorstand durch den Beitrag zur Erhaltung unseres Planeten dabei mehr als ausgeglichen, das für eine Beteiligung an der Genossenschaft wesentliche Interesse müsse das Voranbringen der Energiewende sein.

Die BürgerEnergie Bodensee bietet hierbei den Vorteil, dass das Geld erst dann von den Mitgliedern eingesammelt wird, wenn ein Projekt gesichert ist. Der Weg bis dahin sei aktuell der schwierigste und langwierigste Teil des Ganzen. So stünden laut Andreas Klatt die Kommunen zwar inzwischen unter Druck, sodass »endlich Aktivitäten entwickelt werden« und es keinen Mangel an geplanten Projekten gebe. Vielmehr sind es die zähen und langwierigen Genehmigungsprozesse, die den Fortschritt ausbremsen, Beispiel in der Region ist der Bau des Windparks »Brand«, welcher aktuell auf der Kippe steht. Was diese Hürden angeht, äußert sich der Vorstand jedoch mit Blick auf die neue Regierung optimistisch.

Als ehrenamtliche Organisation könne sich die BEB jedoch nicht selbst an der Entwicklung von Projekten beteiligen. Man sei laut Andreas Klatt darauf angewiesen, dass bereits bestehende oder geplante Projekte auf die Vorstandschaft zugehe. Im Rückblick auf ihre mehr als zehnjährige Geschichte zeigt sich der Vorstand jedoch zuversichtlich. So könne man aktuell durch die eigenen Anteilen an grünen Energieprojekten in der Region 2,7 Millionen kWh pro Jahr erzeugen. Der größte Teil davon entfalle mit etwa 2 Millionen kWh auf den Windpark Verenafohren, welche solcher Anlagen gegenüber der Solarenergie unterstreicht.

Für Vorstand Andreas Klatt steht fest, dass Klimaschutz in allen Bereichen unseres Lebens eine zentrale Rolle spielen muss. So sei sein eigenes Unternehmen dem »Klimabündnis Baden-Württemberg« beigetreten, die sich zum Ziel gesetzt hat, Klimaneutralität in der Wirtschaft voranzubringen. Dies soll gelingen, indem sich Unternehmen ein zeitliches Ziel zu deren Erreichung stecken und sich zur Zusammenarbeit mit dem Land verpflichten, diese Ziele durch dann vereinbarte Maßnahmen zu erreichen. Auch kleine Unternehmen können sich so als klimafreundlich zertifizieren lassen. Wichtig ist hier in den Augen von Andreas Klatt, dass es langfristig für die Unternehmen teurer sei, weiterhin klimaschädlich zu wirtschaften.

Der Genossenschaftsvorstand lebt das Thema Nachhaltigkeit in seinem Unternehmen, im Ehrenamt in der BEB, aber auch der eigene Lebensstil sei eine mächtige Stellschraube im Kampf gegen den Klimawandel. Klimaschutz sei hier auch für jeden Einzelnen durch bewusst nachhaltige Entscheidungen im Alltag möglich.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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