Singener Schüler wird von Gemeindeversammlung eingebürgert/ Nagra-Probebohrungen
Minus in Schlatt kleiner als prognostiziert
Schlatt/ TG. An die Gemeindeversammlung im Gemeindehaus Schlatt kamen am Montag 38 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Sie nahmen alle Anträge des Gemeinderates einstimmig an. Ein Deutscher wurde mit einem Glanzresultat eingebürgert.
Dominique Bossert, als Gemeinderätin für die Finanzen verantwortlich, präsentierte die Rechnung 2016. Sie schliesst mit einem Aufwandüberschuss von rund 85.000 Franken. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von 286.000 Franken gewesen. Das bessere Ergebnis ist zur Hauptsache auf Mehreinnahmen bei Steuern und Gebühren von 124.800 Franken und weniger Nettoaufwand für Gemeinde-Strassen von rund 64.600 Franken zurückzuführen. Mit einem Steuerertrag je Einwohner von durchschnittlich 1‘638 Franken liegt Schlatt im Mittelfeld des Kantons. „Wir sind finanziell gut aufgestellt“ fasste Bossert zusammen.
Alle Schweizer Gemeinden und Kantone sind verpflichtet, das harmonisierte Rechnungsmodell HRM2 anzuwenden. Die Einführung sei jetzt abgeschlossen, erklärte Bossert. Für die Gemeinde Schlatt verursachte die Umstellung Mehrkosten für Schulungen, Entschädigungen und externe Spezialisten von total 55.000 Franken. Das Finanzvermögen und das Fremdkapital mussten neu bewertet werden. Die Zahlen für 2016 sind deshalb nur bedingt mit den Vorjahren vergleichbar.
Mit 36 Ja zu 2 Nein-Stimmen wurde der 19-jährige Gymnasiast Tim Steinert eingebürgert. Er kam mit seinem Vater an die Versammlung und stellte sich vor. Steinert wurde in Singen (D) geboren und wohnt seit 8 Jahren in Schlatt. Nach Abschluss des Gymnasiums wird er in St. Gallen Wirtschaft studieren. Die Gemeindemitglieder hiessen Steinert mit einem herzlichen Applaus als neuen Schweizer Bürger willkommen.
Unter dem Traktandum Verschiedenes und Umfrage erklärte Marianna Frei, Gemeindepräsidentin, die Nagra habe Ende 2016 beim Bundesamt für Energie ein Gesuch für Sondier-Bohrungen eingereicht. Zwei der Standorte, Trüllikon 1 und Trüllikon 2, sind auf der Grenze zu Schlatt. Der Gemeinderat habe beim Bundesamt eine Einsprache eingereicht, damit Schlatt in die weiteren Abklärungen einbezogen werde, erklärte sie.
Frei orientierte über das erfreuliche Resultat der Schlussabrechnung des Anschlusses an die Abwasser-Reinigungsanlage Röti. Es mussten 451.000 Franken oder rund ein Viertel weniger investiert werden als im Kreditantrag bewilligt.
Kurt Engel, Alt-Gemeindepräsident von Schlatt, zeigte sich besorgt über die geplanten Unterflur-Container. „In Diessenhofen müssen Container versetzt werden, da sie stinken“ erklärte er. Auch können darin keine 110-Liter Säcke entsorgt werden. „Die schnellsten ziehen schnell einen Schuh voll heraus“ mahnte er und bat den Gemeinderat, das Vorhaben sorgfältig abzuklären. (Dieter Ritter).
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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