Wehinger: "Werte im Raum Steißlingen, Rielasingen-Worblingen und Tengen zu hoch"
Minister Hauk zum Handeln gegen Nitrat im Trinkwasser aufgerufen
Hegau. MdL Dorothea Wehinger appelliert an Agrarminister Hauk: Das Land sollte Öffnungsklauseln der neuen Düngeverordnung offensiv nutzen, um die Stickstoff-Belastung schnellstmöglich zu reduzieren. Die Werte im Raum Singen seien nach wie vor zu hoch.
Wehinger fordert ein starkes Engagement gegen die zu hohe Belastung des Grundwassers in der Region mit Nitrat. Im Bereich der Gemeinden Tengen, Rielasingen-Worblingen und Steißlingen liege die StickstoffKonzentration über dem Schwellenwert von 50 Milligramm pro Liter Wasser. „Der RaumSingen ist leider ein Hotspot in Baden-Württemberg. Im Großteil des Landes sind die Messwerte inzwischen unbedenklich. Umso wichtiger ist es, dass wir die größtmöglichen Anstrengungen unternehmen, dass auch die Bürgerinnen und Bürger hier sauberes und unbelastetes Grund- und Trinkwasser haben“, so Wehinger in einer Medienmitteilung.
Die notwendigen Instrumente sünden inzwischen zur Verfügung. Der Bund habe aktuell eine neue Düngeverordnung erlassen.
Stickstoffüberschüsse sind im wesentlichen Folge einer Überdüngung der Böden. Die Verordnung reguliert daher die Ausbringung von Düngemitteln. Baden-Württemberg hat der Neuregelung im Bundesrat nach Einschätzungvon MdL Dorothea Wehinger nur zähneknirschend zugestimmt: „Sie bringt zwar Verbesserungen, geht beim Gewässerschutz allerdings nicht weit genug. In Regionen wie unserer, in denen das Grundwasser stark mit Nitrat belastet ist, müssen wir uns in Baden Württemberg stärker engagieren.“
Die Düngeverordnung versetzt die Länder in die Lage, in Regionen mit Grenzwert-Überschreitungen aus einem Maßnahmenkatalog weitergehende Regelungen zu erlassen. „Welche davon in unserer Region am besten wirken, muss das Agrarministerium schnell und intensiv prüfen“, so Wehinger. Sie appelliert an Minister Hauk, dabei streng das Bürgerwohl als Maßstab anzulegen.
Mittel- und langfristig setzt MdL Dorothea Wehinger auch auf die weitere Förderung des Ökolandbaus. „Das Land unterstützt Betriebe finanziell in der Phase des Umstiegs auf ökologische Landwirtschaft. Das lohnt sich für die Bäuerinnen und Bauern angesichts der steigenden Nachfrage nach Biolebensmitteln.
In Baden-Württemberg sind nach aktuellsten Zahlen von 2015 die Nitratgehalte an 46 Prozent der Messstellen im Land gesunken, an 44 Prozent der Messstellen gab es Zunahmen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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