Regionales Handwerk begrüßt angekündigte Meisterprämie / Rückwirkend zum 1. Januar 2020
Meisterprämie: Ab 1. Mai gibt es Geld fürs Handwerk

HWK Rottler | Foto: Handwerkskammerpräsident Werner Rottler sieht die nun endlich gestartete Meisterprämie als wichtiges Signal für die Zukunftssicherung vieler Betriebe. swb-Bild: HWK/Archiv
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Kreis Konstanz. Alle Absolventinnen und Absolventen einer Meisterprüfung seit dem 1. Januar 2020 erhalten zukünftig eine Prämie von 1.500 Euro. Das hat Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut am Freitag in einer Medienkonferenz in der Landeshauptstadt verkündet. Und damit sieht sich das regionale Handwerk nach einem langem politischen Kampf auf der Ziellienie eines Marathons.

„Mit der Prämie stärken wir die Meisterausbildung im Handwerk und tragen damit zur dringend notwendigen Fachkräftesicherung bei. Das Handwerk ist ein fester und unersetzlicher Bestandteil der baden-württembergischen Wirtschaft und Kultur. Es ist wichtig, dass wir uns für die Zukunft des Handwerks stark machen“, so die Ministerin am Freitag.

Werner Rottler, der neue Präsident der Handwerkskammer Konstanz, zeigte sich gestärkt: „Allein im Bezirk der Handwerkskammer Konstanz stehen in den nächsten zehn Jahren rund 3.000 Handwerksbetriebe zur Übergabe bereit und warten auf junge Meister mit Unternehmer-Gen. Auch Fachkräfte sind in vielen Gewerken gesucht. Die Meisterprämie ist daher eine wichtige Investition in die Zukunft, denn Meister werden dazu ausgebildet, nachhaltig und erfolgreich einen Betrieb führen zu können. Und sie leisten wertvolle Arbeit für die Ausbildung.“

Mit der Meisterprämie sende das Land ein wichtiges Signal an die Bevölkerung aus. „Endlich gibt es auch finanziell eine Annäherung zwischen akademischer und beruflicher Bildung, für die ein Meisterschüler teilweise tief in die Tasche greifen muss. Während Studierende keine Studiengebühren bezahlen, kann ein Meisterkurs einschließlich Prüfungsgebühren und Materialkosten für das Meisterstück schnell 10.000 Euro betragen. Zwar gibt es für junge Meister bei Bedarf das sogenannte Meister-BAföG. Dies deckt aber nur einen Teil der Kosten ab,“ so Rottler weiter.

„Wir haben lange auf dieses Ungleichgewicht hingewiesen. Über den finanziellen Aspekt hinaus geht es auch um Wertschätzung, die durch die neue Meisterprämie zum Ausdruck kommt. Längst sind Karriere- und Verdienstperspektiven im Handwerk vergleichbar mit akademischen Bildungswegen. Ich hoffe, dass auch in der Gesellschaft endlich ankommt, dass ein Studium nicht per se besser, sondern eben anders als ein beruflicher Bildungsweg ist“, so Rottler. Gerade in der aktuellen Lage zeige sich das Handwerk als verlässlicher, stabiler und zukunftsorientierter Wirtschaftsfaktor, der auch in Krisen unverzichtbar ist.

Die Meisterprämie soll ab 1. Mai beantragt werden können. Über das genaue Antragsverfahren wird die Handwerkskammer Konstanz rechtzeitig vor dem Stichtag informieren, versprach sie.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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