Digitalisierung: Notfalldaten aus dem Rettungswagen direkt in die ZNAs
„Meilenstein“ in der Versorgung der Notfallpatienten

Digitalisierung Notaufnahme | Foto: Dr. Volker Steinecke, Chefarzt der Singener Notaufnahme, erklärt am neuen Arrivalboard wie die neue digitale Möglichkeit im Ernstfall funktioniert. 
swb-Bild: Jagode
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Kreis Konstanz. Der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) ist einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung des Notfallmanagements gegangen. Seit dem 19. April 2021 erfolgt an den GLKN-Standorten Singen, Radolfzell und Konstanz die Anmeldung von Notfallpatienten durch den Rettungsdienst digital mit Hilfe des Notfall-Informations- und Dokumentations-Assistenten NIDA. NIDA wurde entwickelt vom Zentrum für Telemedizin in Bad Kissingen (ZTM) und ist bundesweit im Einsatz.

Die aktuelle Erprobungs- und Lernphase verlief bis jetzt reibungslos. Laut den beiden Chefärzten der Zentralen Notaufnahmen in den Hegau-Bodensee-Kliniken Singen und Radolfzell sowie im Klinikum Konstanz, Dr. Volker Steinecke und Prof. Ivo Quack, ist die neue Möglichkeit ein „Meilenstein“ in der Versorgung der Notfallpatienten. Mit Hilfe von NIDA komme es zu einer wichtigen Zeitersparnis bei Notfallpatienten und damit zu einer weiteren Optimierung der Patientenversorgung.

NIDA funktioniert mit Hilfe eines Datenempfangsservers, der in der Klinik steht und die Daten des Rettungsdienstes empfängt. Der Server kommuniziert dabei über eine standardisierte Schnittstelle mit der Notaufnahmesoftware. Über diese Schnittstelle können wichtige Daten wie Blutdruck, Puls, Blutzucker und Sauerstoffsättigung im Blut, ein erstes EKG und das Rettungsdienstprotokoll anonymisiert vom Rettungsdienst übermittelt und direkt auf einem Monitor, dem sogenannten „Arrivalboard“, in der ZNA angezeigt werden. Nach dem Ampelsystem wird dem angekündigten Patienten eine Dringlichkeitsstufe zugeteilt.

Noch bevor der Patient also in Wirklichkeit über die Türschwelle des Klinikums tritt, liegen dort digital aus dem Rettungswagen alle erforderlichen Daten für die Weiterbehandlung vor. Die telefonische Anmeldung und aufwändige telefonische Nachfragen entfallen damit. Auch die voraussichtliche Ankunftszeit des Rettungswagens im Krankenhaus bekommt das ZNA-Team mitgeteilt. Die digitale Voranmeldung führt also zu einer deutlich besseren Planbarkeit für die Ärzte in den Zentralen Notaufnahmen. Vor allem zeitkritische Patienten, zum Beispiel Patienten mit einem Herzinfarkt, können ohne Zeitverzögerung der richtigen Behandlung, beispielsweise dem Linksherzkathetermessplatz, zu geführt werden. Da bei Notfalleinsätzen oft jede Sekunde zählt, hilft das neue System, Leben zu retten, ist sich Dr. Volker Steinecke sicher.

An der Online-Kick-off-Schulung in diesem Frühjahr hatten nicht nur die Mitarbeiter und Ärzte der Zentralen Notaufnahmen der Kliniken Singen, Radolfzell und Konstanz teilgenommen, sondern auch die Mitarbeiter des DRK, der Johanniter Singen, des ASB und der Malteser. Die Integrierte Leitstelle Konstanz war ebenfalls einbezogen.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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