Corona-Prämie kommt zusätzlich / Wegezeiten-Entschädigung noch nicht mit im Paket
Mehr Lohn für 1.800 Bauarbeiter im Landkreis

IG Bau | Foto: Klare Perspektive: Baubeschäftigte bekommen in den kommenden Monaten mehr Geld. swb-Bild: IG Bau
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Kreis Konstanz/ Freiburg. Mehr Geld am Bau: Im Kreis Konstanz steigen die Löhne für Bauarbeiter um insgesamt 2,6 Prozent. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) aktuell mit, nach einer erfolgreichen Verhandlungsrunde.

Darüber hinaus soll es bereits mit der November-Abrechnung eine steuerfreie „Corona-Prämie“ von 500 Euro geben, teilte die Gewerkschaft mit. Azubis erhalten 250 Euro Sonderprämie. In einer ersten Stufe waren die Löhne bereits im Oktober um 0,5 Prozent gestiegen. Zum Jahreswechsel folgt ein Plus von 2,1 Prozent. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Bauhauptgewerbe im Landkreis Konstanz aktuell 1.800 Menschen.

Die stellvertretende IG BAU-Bezirksvorsitzende Ilse Bruttel spricht von einem „Tarifabschluss, der Perspektive bringt“. „In der Tarifrunde hatten die Arbeitgeber über Monate eine Blockadehaltung an den Tag gelegt, die am Ende durchbrochen werden konnte“, so Bruttel. Der Präsident des Bundessozialgerichts hatte in dem Konflikt als Schlichter vermittelt.

Die IG BAU Südbaden appelliert nun an die Beschäftigten in der Region, einen Lohn-Check zu machen. Neben der „Corona-Prämie“ im November sei das Plus von 0,5 Prozent bereits mit der Oktober-Abrechnung fällig. Anspruch auf die tarifliche Bezahlung haben Gewerkschaftsmitglieder, die unter die neuen Lohn- und Gehaltstarifverträge Bau fallen und deren Betrieb Mitglied im Arbeitgeberverband ist, wird freilich eingeschränkt.

Bei Problemen oder Fragen können sich Beschäftigte an die IG BAU vor Ort wenden. Auch Auszubildende sollen ihre Lohnabrechnung prüfen, rät die Gewerkschaft. Ihre Vergütungen steigen um 40 Euro im ersten, 30 Euro im zweiten und 20 Euro im dritten Jahr.

Carsten Burckhardt, Verhandlungsführer auf Gewerkschaftsseite, verweist zudem auf die geplante Entschädigung der sogenannten Wegezeiten: „Über die lange, meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle wird bis zum Juni durch die Tarifpartner unter Beteiligung des Schlichters weiter verhandelt. Dabei sollen Vorschläge für eine Entschädigung entstehen, die sich nach konkreten Strecken und echten Fahrzeiten bemisst.“

Eine Umfrage im Auftrag der Gewerkschaft hatte ergeben, dass Baubeschäftigte für die einfache Fahrt zu ihrem Einsatzort durchschnittlich 64 Kilometer zurücklegen. Zum Vergleich: In der gesamten Wirtschaft sind lediglich fünf Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr als 50 Kilometer täglich für den Weg zur Arbeit unterwegs.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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