Angebot an offenen Arbeitsstellen steigt allerdings ebenfalls an
Mehr Kurzarbeit durch Lockdown

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Landkreis Konstanz. Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Bodensee-Oberschwaben ist leicht gestiegen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg waren im November 16.718 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet. Das sind 115 mehr als im Vormonat, was einem Plus von 0,7 Prozententspricht, teilt die Agentur für Arbeit mit. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit um 5.122 Menschen zuge-nommen. Dies entspricht einer Steigerung von 44,2 Prozent. »Die zweite Lockdown-Phase hat wie erwartet zu einer Zunahme der angezeigten Kurzarbeit geführt, allerdings nicht zu weiteren Entlassungen. Wir stellen weiterhin sicher, dass Arbeitslosen- und Kurzarbeitergeld schnell ausgezahlt werden«, erklärt Jutta Driesch, Chefin der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg. »Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt, mit einer Änderung dieser Entwicklung über den Winter ist nicht zu rechnen. Die Angebote an offenen Arbeitsstellen nehmen wieder leicht zu. Das ist ermutigend und ermöglicht uns, wieder mehr Menschen in Arbeit zu bringen«, so Driesch weiter. Die Arbeitslosenquote lag im November unverändert bei 3,7 Prozent. Die Quote in Baden-Württemberg betrug 4,2 Prozent.

Die Lage im Landkreis Konstanz

Allein im Landkreis Konstanz gibt es laut angaben der Agentur für Arbeit 7.072 Arbeitslose (3.111 Frauen, 3.961 Männer), damit wurde ein Minus von 52 zum Vormonat verzeichnet. Arbeitslosenquote beträgt im Landkreis Konstanz im November: 4,4 Prozent. Davon entfallen auf den Bereich SGB II: 2.988 Menschen. Das sind 101weniger als im Vormonat.

Im November gab es im Landkreis Konstanz 371 neue Anzeigen für Kurzarbeit für insgesamt bis zu 4.082 Beschäftigte, teilt Walter Nägele, der Pressesprecher der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg auf Nachfrage des WOCHENBLATTs mit. Auf den gesamten Zeitraum von März bis November gesehen gab es allein im Landkreis Konstanz insgesamt 3.938 Anzeigen für Kurzarbeit für bis zu 53.111 Beschäftigte. Die Tatsächlichen Werte können am Ende von den Angezeigten abweichen. Wie viel Kurzarbeit tatsächlich umgesetzt wurde kann erst einige Monate im Nachhinein beantwortet werden. Aktuell liegen die definitiven Zahlen für Mai vor. Im Mai waren im Landkreis Konstanz 2.225 Betriebe in Kurzarbeit. Davon waren 20.697 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Zum Vergleich: Im Februar waren es noch 22 Betriebe und 235 Beschäftigte.

Entwicklung der Arbeitslosenzahlen

Zurück zum Blick auf den gesamten Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg: Hier waren im November 16.718 Menschen ohne Arbeit, 7.353 Frauen und 9.365 Männer. Gegenüber dem Vormonat waren 115 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Nach Rechtskreisen gehörten 10.210 Menschen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) und 6.508 Menschen zum Rechtskreis SGB II (Grundsicherung).

Kurzarbeit

Im November sind bei der Agentur für Arbeit 1.041 neue Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Darin wurde Kurzarbeit für maximal 12.257 Menschen angemeldet. In der Summe sind somit von März bis November insgesamt 10.843 Anzeigen auf Kurzarbeit von Betrieben eingegangen. Darin wurden für 174.391 Menschen Kurzarbeit angezeigt. Besonders betroffen waren Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie, des Einzelhandels sowie des Hotellerie- und Gaststättengewerbes.

Für Mai liegen nun endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen inzwischen abgelaufen sind, so die Mitteilung der Agentur für Arbeit. Demnach haben im Mai 5.703 Betriebe Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. Es befanden sich 62.369 Menschen in Kurzarbeit. Mehr als ein Drittel davon entfiel auf das verarbeitende Gewerbe, vor allem der Metall- und Elektroindustrie. Vom Zeitpunkt der Anzeige der Kurzarbeit haben die Betriebe drei Monate Zeit, um dies tatsächlich umzusetzen. Nach jedem abgelaufenen Monat in dem kurzgearbeitet wurde, haben die Betriebe abermals drei Monate Zeit, um die Abrechnung bei der Agentur für Arbeit einzureichen.

Geflüchtete Menschen und Asylbewerber

Im November waren insgesamt 5.257 Ausländer arbeitslos gemeldet. 521 davon davon stammen aus den Balkan-Ländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und Serbien. Das entspricht einem Plus von 24 im Vergleich zum Vormonat. 135 arbeitslose Menschen sind aus der Russischen Föderation und der Ukraine. Hier wurde ein Minus von 8 im Vergleich zum Vormonat registriert.

Die Staaten Afghanistan, Eritrea, Irak, Islamische Republik Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Arabische Republik Syrien sind statistisch in einer Gruppe zusammengefasst. Diese Gruppe umfasst 1.550 Menschen (minus 35 im vergleich zum Vormonat).

Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage

Unternehmen und Verwaltungen informierten im November über 1.707 neue, offene Stellen. Im gesamten Agenturbereich waren insgesamt 5.237 Stellen unbesetzt. Dies waren 1.436 weniger als im November 2019. Die größte Zahl an offenen Stellen nach Berufsfeldern:

Produktion, Fertigung, Rohstoffgewinnung: 1.624; Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit: 848; Handel, Vertrieb, Tourismus, Kaufm. Dienstleistungen: 833; Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung: 742; Bau, Architektur, Gebäudetechnik: 508.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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