Aktionsbündnis im Landkreis hat am Mittwoch Auftaktveranstaltung
Mehr Frauen in die Politik
Kreis Konstanz. Der Landkreis Konstanz hat sich für die Teilnahme an einem bundesweiten Aktionsprogramm „Mehr Frauen in die Politik“ beworben und wurde als eine von zehn Regionen bundesweit ausgewählt. Ziel ist es, den Frauenanteil bei den nächsten Kommunalwahlen 2024 deutlich zu erhöhen und Frauen zu ermuntern, Politik mitzugestalten. Die Auftaktveranstaltung findet schon am Mittwoch, 9. Februar statt.
Frauen sind in der Kommunalpolitik noch immer deutlich unterrepräsentiert, vor allem in den Führungspositionen. Nur jedes zehnte Rathaus wird von einer Frau geführt. Petra Martin-Schweizer, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Konstanz, setzt sich seit Jahren dafür ein, Frauen auch in diesem Bereich zu stärken. Das Programm „Aktionsprogramm Kommune – Mehr Frauen in die Politik“ bietet nun Unterstützung auf Bundesebene. Der Landkreis Konstanz wurde als einer von zwei Landkreisen in Baden-Württemberg für das Programm ausgewählt. Das Ziel: Den Anteil der Frauen in Rathäusern, Landratsämtern sowie in den kommunalen Vertretungen – den Gemeinde- und Stadträten und den Kreistagen – nachhaltig zu erhöhen.
Der Kreistag im Landkreis Konstanz hat einen Frauenanteil von 27,4 Prozent, die Gemeinderäte haben einen durchschnittlichen Frauenanteil von 31 Prozent, nicht in jedem Gemeinderat sind Frauen vertreten. In den großen Kreisstädten Singen und Radolfzell gibt es neben den Oberbürgermeistern jeweils eine erste Bürgermeisterin. Von den 22 kleineren Gemeinden hat nur Büsingen eine Rathauschefin.
Landrat Zeno Danner unterstützt das Aktionsprogramm: „Die Abbildung der gesamten Gesellschaft in kommunalpolitischen Ämtern und Gremien ist für alle Bürgerinnen und Bürger ein Gewinn.“ Petra Martin-Schweizer erläutert die Vorteile: „Unternehmen sind erfolgreicher, wenn sie ihre Führungsgremien mit Frauen und Männern besetzen und die verschiedenen Blickwinkel und Denkweisen in unternehmerische Entscheidungen einfließen lassen. Dieses Wissen sollte man sich auch in der Kommunalpolitik zunutze machen, um Politik erfolgreicher zu gestalten.“
Aber es benötigt auch die Bereitschaft der Wählerinnen und Wähler, Frauen zu unterstützen, die Öffentlichkeit sollte in Bezug auf den demokratischen Wert der Parität in der Politik sensibilisiert werden. Auch die Vereinbarkeit von Familie und politischem Ehrenamt muss neu gedacht werden. Es gibt Praxisbeispiele im Landkreis Konstanz, wie Mütter und Väter unterstützt werden, in politischen Gremien mitzuwirken.
Ein Steuerungskreis im Landkreis Konstanz wird die Veranstaltungen und Maßnahmen koordinieren. Dazu erhält der Landkreis finanzielle Unterstützung vom Bund.
Den Steuerungskreis bilden: Petra Martin-Schweizer (Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis), Julika Funk, (Chancengleichheitsstelle Stadt Konstanz) , Monika Laule( Bürgermeisterin Radolfzell), Ute Seifried (Bürgermeisterin Singen) , Vera Schraner (Bürgermeisterin Büsingen) , Holger Mayer (Bürgermeister Hilzingen) , Dr. Lina Seitzl (MdB, Kreisrätin) , Saskia Frank (Kreisrätin) , Derya Yildirim (Gemeinderätin Radolfzel) , Dr. Christine Fink (Gemeinderätin Konstanz) , Meike Eisenmenger (Studentin).
Neben konkreten Angeboten wie Mentoring-Programmen sollen auch Impulse für strukturelle Verbesserungen gegeben und überregionaler Austausch und Vernetzung gefördert werden. Dadurch sollen außerdem die Akzeptanz und die Attraktivität von Kommunalpolitik für Frauen, aber auch gesamtgesellschaftlich erhöht werden. Der Schwerpunkt liegt auf ländlichen Regionen, da dort der Handlungsbedarf besonders hoch ist.
Die Auftaktveranstaltung findet am Mittwoch, den 9. Februar 2022 statt. Am Vormittag, von 9:30 bis 11 Uhr ist ein öffentlicher Teil vorgesehen. Zur Teilnahme können sich alle Interessierten unter dem Link www.frauenindiepolitik-auftakt.deregistrieren und bekommen dann die Zugangsdaten.
Weitere Informationen gibt es unter www.frauen-in-die-politik.com/regionen/konstanz
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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