Arbeitsmarkt reflektiert die Konjunktureintrübung mehr als das Winterwetter
Mehr Arbeitslose und weniger offene Stellen

Agentur für Arbeit | Foto: Symbolbild

Kreis Konstanz. Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Bodensee-Oberschwaben ist zum Jahresbeginn gestiegen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg waren im Januar 18.004 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet, 1.199 mehr als im Vormonat (plus7,1Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit um 4.418 Menschen zugenommen. Dies entspricht einer Steigerung von 32,5 Prozent.

„Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Januar ist saisonüblich. Menschen, deren Arbeitsverträge zum Jahresende ausliefen oder Kündigungen die wirksam wurden, sind nun zum ersten Mal in der Statistik erfasst. Dieser saisonale Effekt fiel in den vergangenen Jahren sogar noch höher aus. Dennoch sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich zu spüren. Auf der einen Seite sind vermehrt Menschen arbeitslos geworden, auf der anderen Seite werden deutlich weniger offene Stellen gemeldet. Den Arbeitslosen stehen folglich weniger Möglichkeiten für eine schnelle Arbeitsaufnahme zur Verfügung“, erklärt Jutta Driesch, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg.

„Niemand kann vorhersehen, wie lange die pandemiebedingten Einschränkungen andauern werden. Daher sollten zwei wichtige Punkte unbedingt im Auge behalten werden: Zum einen sind die Jugendlichen stärker als bisher gefordert, sich aktiv mit der Ausbildungsplatzsuche zu beschäftigen. Unsere Berufsberatung ist hierfür die beste Anlaufstelle und kann telefonisch oder per Videoberatung weiterhelfen. Zum anderen werden zeitgemäße Fähigkeiten und Kenntnisse immer bedeutsamer. Qualifizierung ist der Schlüssel für den Arbeitsmarkt, ganz gleich, ob für Beschäftigte oder Arbeitslose. Hierfür haben wir gute Ideen, ausreichend Geld und wir nehmen uns Zeit für eine umfangreiche Beratung“, so Jutta Driesch

Die Arbeitslosenquote lag im Januar bei 4,0Prozent. Die Quote in Baden-Württemberg betrug 4,5Prozent. Im Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg waren im Januar 18.004 Menschen ohne Arbeit, 7.879 Frauen und 10.125 Männer. Gegenüber dem Vormonat waren 1.199 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.

Nach Rechtskreisen gegliedert gehörten 11.352 Menschen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosen-Versicherung) und 6.652Menschen zum Rechtskreis SGB II (Grundsicherung).

Im Kreis Konstanz wurden 7.639 Arbeitslose gezählt (3.317Frauen, 4.322Männer), plus 518 zum Vormonat. Die Arbeitslosenquote ist im Januar bei 4,7Prozent angekommen. Davon entfallen auf das SGB II: 3.127 Menschen, plus142 zum Vormonat.

Kurzarbeit steigt weiter an

Im Januar sind bei der Agentur für Arbeit 891 neue Anzeigen auf Kurzarbeit für den Bezirk eingegangen. Darin wurde Kurzarbeit für maximal weitere 9.583Frauen und Männer angemeldet. Für Juli liegen nun endgültige Zahlen vor, da alle Melde-und Abrechnungsfristen inzwischen abgelaufen sind. Demnach haben damals 3.167 Betriebe Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. Es befanden sich 36.891Frauen und Männer in Kurzarbeit. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf das verarbeitende Gewerbe, vor allem der Metall-und Elektroindustrie.

Im Landkreis Konstanz ab es 346 neue Anzeigen für Kurzarbeit im Januar für bis zu 3.757 Beschäftigte. Die kumulierten Anzeigen von März bis Januar liegen bei 4.700 Unternehmen für bis zu 61.135 Beschäftigte in dieser Zeit! Die Zahl der für den letzten Abgerechneten Monat Juli lag mit 10.750 Betroffenen schon wieder deutlich niedriger.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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