Die FDP-Landtagskandidatin Kirsten Brößke
Leistung muss sich lohnen

Foto: Die Vorsitzende des FDP-Ortsverbandes Singen kandidiert für die Liberalen. swb-Bild: stm
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Landkreis (stm). Für die FDP im Wahlkreis Singen-Stockach tritt die 50-jährige Volljuristin Kirsten Brößke bei der Landtagswahl an. Die in Bielefeld geborene Westfälin fühlt sich seit über zwanzig Jahren gemeinsam mit ihrem Mann und den inzwischen zwei erwachsenen Söhne sehr wohl unter dem Hohentwiel. Nachdem sie sich jahrelang als Elternbeirätin engagiert hatte, ist sie seit 2009 für die FDP im Singener Gemeinderat, seit 2013 leitet Kirsten Brößke als Vorsitzende den Ortsverband.

Wochenblatt: Frau Brößke, ihr Wahlkampf wirkt sehr gut organisiert. Sind sie auf dem Sprung nach Stuttgart?

Kirsten Brößke (lacht): Ich bin immer optimistisch. Bei der Kandidatur zur Europawahl 2014 war ich auf der Landesliste Platz 10 und habe ein respektables Ergebnis erzielt. Das wünsche ich mir jetzt auch.

Wochenblatt: Wie schätzen sie die Wahlaussichten für die FDP gerade nach der verheerenden Bundestagswahl insgesamt ein?

Kirsten Brößke: Die Liberalen sind mit Christian Lindner und in Baden- Württemberg mit Dr.Rülke wieder sehr gut aufgestellt. Zudem ist dies ein sehr spannender und unvorhersehbarer Wahlkampf. Denn nach fünf Jahren Grün-Rot merken viele, dass es nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt haben. Großer Angriffspunkt und auch mein Kernthema ist die verfehlte Bildungspolitik der Landesregierung.

Wochenblatt: Worauf zielt ihre Kritik insbesondere ab?

Kirsten Brößke: Die rot-grünen Pläne zum Bildungssystem und die forcierte Einführung der Gemeinschaftsschule hat zu einer großen Verunsicherung bei Eltern und Schülern geführt. Die FDP ist die einzige Partei, die ein Konzept zum Schulfrieden vorgelegt hat, mit dem unser ausgezeichnetes vielgliedriges Schulsystem erhalten werden kann. Wir Liberalen sind für den Fortbestand der Gemeinschaftsschule - sie muss sich aber einem fairen Wettbewerb stellen und darf nicht bevorzugt werden.

Wochenblatt: Nicht nur bei der Schule stört Sie »diese Gleichmacherei«.

Kirsten Brößke: Ja, genau! Wir brauchen keine Einheitsschule, sondern die richtige Schule für jeden Schüler. Dann können junge Menschen ihre Chancen nutzen und durch Leistung Erfolge erzielen. Leistung muß sich lohnen. Das ist ein liberales Grundprinzip meines Lebens, für das ich eintrete und das ich auch meinen Söhnen vermitteln will.

Wochenblatt: Können Sie weitere Beispiele nennen? Kirsten Brößke: Ich bin gegen Regulierungswahn und unnötige Verbote und fordere stattdessen Entbürokratisierung und bessere Bedingungen für Unternehmer, die zu unserem Wohlstand beitragen. Wir brauchen keine Vorschriften zur Fassadenbegrünung , sondern Anreize für private Investoren, Wohnraum zu schaffen.

Wochenblatt: Sie haben sich deutlich gegen Windkraft in der Region positioniert.

Kirsten Brößke: Ich bin für die Nutzung erneuerbare Energien, denn wir müssen Ressourcen schonen, solange wir auf verlässliche Energiequellen angewiesen sind. Windenergie am Bodensee halte ich im Gegensatz zu dem Windaufkommen an der Nordsee für wenig sinnvoll. Baden-Württemberg als innovatives Land sollte in Speichermedientechnik und unterirdische Trassen investieren.

Wochenblatt: Zum Abschluss eine eher lokale Frage: Die beiden Landtagsabgeordneten Storz und Reuther haben sich zum Thema ECE positioniert. Wie ist ihre Position?

Kirsten Brößke: Ich bin in den entsprechenden Ausschüssen und habe mich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt. Meines Erachtens wäre ein Shopping-Center eine Bereicherung für die Stadt: Viele Besucher werden kommen – und keineswegs nur aus der Schweiz.

Interview Stefan Mohr

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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