Planungen wurden von den verschärften Verordnungen torpediert
Leider nur "Stilles Gedenken" zum Tag der Menschen mit Behinderungen

Ammon | Foto: Der Beauftrage für Menschen mit Behinderung im Landkreis, Oswald Ammon, der auch im Sport sehr aktiv ist. swb-Bild: of
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Kreis Konstanz. Am heutigen Freitag ist "Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung". Leider kann er aber das zweite Jahr in Folge nur "in Stille" begangen werden, bedauert der Beuaftragte für Menschen mit Behinderung im Landkreis, Oswald Ammon.

Dieser Tag wird seit 1993 jedes Jahr am 3. Dezember begangen und er soll das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderungen stärken. "Er ist ein unwiderrufliches Bekenntnis zur Inklusion von Menschen mit Behinderung und soll auf entsprechende Nachteile betroffener Person aufmerksam machen" so Ammon in seinem Statement.

Der Anteil der Menschen mit Behinderung an der Gesamtbevölkerung im Landkreis Konstanz, kann mit 11 bis 14 Prozent beziffert werden. Bereits 2018 brachte der Behindertenbeauftragte für den Landkreis Konstanz Oswald Ammon den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung ins Spiel, da der Landkreis Konstanz diesbezüglich damals leider noch ein weißer Fleck war.

2021 sollte es nun endlich nach 2018 und 2019 wieder soweit sein, um dem 3. Dezember im Landkreis Konstanz wieder einen würdigen Rahmen zu verleihen.

„Dieser Tag soll erneut alljährlich, dieses Mal in Singen, gefeiert werden. Hierbei geht es darum, Menschen mit Behinderung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, gleichberechtigt und selbstbestimmt in allen Lebensbereichen faire Chancen zu schaffen. Zielgruppen dieses Tages sind alle Menschen jeden Alters mit und ohne Behinderung im Landkreis Konstanz“, so Ammon.

Besonders am Herzen liegt Ammon als ehemaliger Lehrer das Recht auf inklusive Bildung. Dazu gehört insbesondere das Konzept einer inklusiven Schule für Menschen mit und ohne Behinderung. Ammon ist der Meinung, dass eine breite Unterstützung von Schüler/Innen, aus der Lehrerschaft, deren Verbänden, den Elternkreisen sowie der Wissenschaft und vor allem politisch gewährleistet sein muss, dass ein inklusives Bildungssystem im Landkreis Konstanz zum Alltag wird.

Laut Ammon wird Inklusion nur dann erreicht, wenn von Anfang an und unabhängig von Grad und Schwere der Beeinträchtigung die Möglichkeit der sozialen Partizipation gleichberechtigt für jeden Menschen eingelöst wird.

Marcel Da Rin von der Singener Kriminalprävention (SKP) wollte sich ad hoc an Ammons Veranstaltung zu diesem Gedenktag beteiligen, denn sein Projekt "Gemeinsam Zukunft leben" ist die Gestaltungsplattform für ein demokratisches, lebendiges und sicheres Singen. Das "Bündnis unterm Hohentwiel" der SKP steht für Menschenrechte, Zivilcourage und Respekt und gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit – dies inkludiert auch die Menschen mit Behinderung.

Des Weiteren hatte Ammons langjähriger Freund Matthias Berg als Referent mit seinem Vortragstitel " Mach was draus - Expedition zur inneren Kraftquelle" für diesen Tag schon lange im Voraus mit Begeisterung zugesagt.

Multitalent Matthias Berg – Contergan-behindert – ist gleich auf 4 Gebieten außerordentlich erfolgreich: Im Sport, in der Musik, als Jurist und als Referent. Mit insgesamt 27 Medaillen bei Paralympics und Weltmeisterschaften ist er einer der erfolgreichsten Behindertensportler der Welt. Seit dem Jahr 2000 ist er regelmäßig der „ZDF-Experte“ und Co-Moderator bei den Paralympics.

Aber: Alles war schon vorbereitet, um unserem Wunsch den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung würdig zu begehen. Doch als die 7-Tage-Inzidenz der Coronavirus-Infektionen (COVID-19) permanent anstieg, bundesweit am 1. Dezember bei 442,9 lag, die landesweite 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg am selben Tag auf 508,8 stieg und nun auch noch die Omikron-Variante auch in Baden-Württemberg nachgewiesen wurde, gab es keine Chance mehr, den 3. Dezember würdig zu begehen.

Die Veranstaltung kann leider erneut, wie im Jahr 2020, nicht stattfinden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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