Wie die Bahnstrecke in Stuttgart angeschlossen werden soll blieb aussen vor
Langes Ringen um erneute Gäubahn-Resolution
Kreis Konstanz. Eine Erneute Resolution in Sachen Gäubahn hat der Kreistag auf Antrag der FDP-Fraktion in seiner jüngsten Sitzung auf den Weg geschickt. Dafür waren freilich mehrere Abstimmungen nötig, da diese Widersprüche enthielten. Der Grund für die neuerliche Stellungnahme, sind Pläne und eine Wirtschaftflichkeitsstudie für einen 11 Kilometer langen Tunnel bei Böblingen bis zum Flugafenbahnhof, der auf eine Milliarde Euro Baukosten geschätzt werden. Für weitere Zeitersparnis soll aber unter anderem der Halt der Züge nach und von Zürich an den Haltepunkt Landesgartenschau verlegt werden. Und dagegen richtetet sich die Resolution im Kern, aufbauend auf der Singener Resolution von 2017, wo das Thema schon mal angestanden war und eigentlich alle der Meinung waren, es wäre damit vom Tisch. "Eine never ending Story", kritisierte Singens OB Bernd Häusler. Es eigentlich unglaublich, die Gäubahn schneller machen zu wollen indem man die zwei größten Städte an der Strecke, Böblingen und Singen, von ihr Abhänge. "Und ist es eigentlich egal wie wir nach Stuttgart kommen, wichtig ist, dass es ohne Umstieg zu den wichtigen Bahnverbindungen geht", machte Landrat Zeno Danner deutlich. Das wäre mit einem Anschluss über den Flughafenbahnhof möglich.
Dass es bei der Gäubahn durchaus um Glaubensfragen geht, wurde in der Diskussion deutlich. Siegfried Lehmann (Grüne) beantragte, dass die Gäubahn auch weiterhin über die Panoramastrecke angeschlossen werden sollte, zum Beispiel über einen Kehrtunnel im Norden der Landeshauptstadt und einen von Verkehrsminister Winfried Hermann ins Spiel gebrachten unterirdischen Kopfbahnhof bei "Stuttgart 21" und bekam dafür sogar eine Mehrheit. Marian Schreier (SPD) verwies dann aber darauf, dass das im Widerspruch zu Resolution stehe, was da nun beschlossen worden sei. Dorothea Wehinger (Grüne) bezeichnet die Wirtschaftlichkeitsberechnung für den Fildertunnel als "schöngerechnet".
Wie Dr. Georg Geiger (FDP) als Antragsteller deutlich machte, poche auch die Schweiz inzwischen nicht mehr auf die Einhaltung der Verträge von Lugano aus 1996, bei denen eine Reisezeit zwischen Stuttgart und Zürich von 2:45 Stunden angesetzt wurde, wovon gerade die deutsche Bahn noch meilenweit entfernt ist und vor allem dafür keine Baumaßnahme auf den Weg bringen konnte. Die Zeit sei fiktiv gewesen, wichtiger sei die Bahnsystem durch passende Fahrzeiten optimal miteinander zu vernetzen. Deshalb sei auch das Thema Neigezüge passe, das noch in der Landkreis-Vorlage stand, da diese Technik so gut wie gar nicht mehr zum Einsatz komme.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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