Gesundheitsbehörde sieht im Kreis noch immer Lücken beim Impfschutz
Landratsamt: Masern sind keine Kinderkrankheit

Masern Impfung | Foto: Das Gesundheitsamt rät Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind, dringend zu einer Masernimpfung. swb-Bild: dak
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Kreis Konstanz. Das Amt für Gesundheit und Versorgung des Landratsamtes Konstanz empfiehlt allen nach 1970 geborenen Personen, den eigenen Masernimpfschutz zu überprüfen. Nur ein ausreichender Impfschutz schützt vor den möglichen schwerwiegenden Folgen einer Masernerkrankung. Zwar sind im Landkreis Konstanz in den letzten Monaten keine neuen Masernerkrankungen aufgetreten, allerdings gibt es derzeit eine gehäufte Anzahl an Fällen in der angrenzenden Schweiz.

Zuletzt wurde dem Gesundheitsamt im Landkreis Konstanz im August 2016 eine Masernerkrankung gemeldet. 2015 war keine, 2014 eine Meldung zu verzeichnen.

Die Durchimpfungsraten bei den Einschulungskindern im Landkreis Konstanz liegen in Bezug auf die erste Masernimpfung bei 93,6 Prozent, für die zweite Masernimpfung (Sicherungsimpfung) bei 84,2 Prozent. Erst ab einer Durchimpfungsrate von 95 Prozent sei davon auszugehen, dass eine komplette sogenannte „Herdenimmunität“ in der Bevölkerung entsteht, die weitgehend sicherstellt, dass bei vereinzelt auftretenden Masernfällen (importierten Fällen) keine weiteren Folgeerkrankungen mehr auftreten.

Viele der nach 1970 geborenen Personen verfügen über keinen ausreichenden Masernimpfschutz, zumal die Masernimpfung in den früheren Jahren keine so weite Verbreitung fand, stellen die Vertreter des Gesundheitsamts fest.

Masern sind keine „Kinderkrankheit“

Masern beginnen mit Fieber, einer Augenbindehautentzündung, Schnupfen und Husten. Sie zeigen einen zweiggipfligen Krankheitsverlauf. Der maserntypische Hautausschlag erscheint erst am dritten bis siebten Tag nach Auftreten der ersten Symptome.

Eine Masernerkrankung kann schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen, warnen die Gesundheitsexperten. Noch etwa sechs Wochen nach Auftreten der Masern bestehe eine vorübergehende Immunschwäche mit einer erhöhten Empfindlichkeit für bakterielle Infektionen. Gehäuft könnten Ohren- und Lungenentzündungen sowie Durchfallerkrankungen auftreten. Eine weitere gefürchtete Komplikation sind durch Masernerkrankungen ausgelöste Entzündungen des Gehirns, die auch tödlich verlaufen können.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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