Unterbringungsqualität soll verbessert werden / Rückstau bei Anschlussunterbringung
Kreis baut neue Flüchtlingsunterkunft in Konstanz

Flüchtlinge | Foto: Im Bild ein Infotermin zur neuen Flüchtlingsunterkunft in der Schottenstraße. swb-Bild: Stadt Konstanz.
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Konstanz. Der Landkreis Konstanz plant in der Line-Eid-Straße in Konstanz den Neubau einer Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 370 Asylsuchende. Das Landratsamt hat hierfür beim Baurechtsamt der Stadt Konstanz einen Bauantrag gestellt. Die Fertigstellung erfolgt nach derzeitigem Stand im Sommer 2019, so die Mitteilung aus dem Landratsamt.

Bereits im Jahr 2015 hatten die ersten Planungen für das Bauprojekt begonnen. Die Stadt Konstanz war bereit, das Grundstück an den Landkreis zu vermieten. Aufgrund des starken Rückgangs der Flüchtlingszuweisungen hatte der Kreistag die bereits beschlossene Umsetzung der Baumaßnahme im Mai 2016 aber vorerst zurückgestellt.

Der Grund für den neuerlichen Bedarf an weiteren Plätzen in Gemeinschaftsunterkünften und die Wiederaufnahme des Projekts in der Line-Eid-Straße sind fehlende Plätze in der Anschlussunterbringung der Städte und Gemeinden. Hinzu kommt eine gesetzliche Regelung, mit der sich der Wohnraumanspruch jedes Flüchtlings ab 1. Januar 2018 von bisher 4,5 auf 7 Quadratemter erhöht und dadurch die Platzkapazitäten in den Gemeinschaftsunterkünften zurückgehen. Zudem laufen in den Jahren 2019/20 einige Mietverträge von Gemeinschaftsunterkünften aus.

Derzeit wohnen noch rund 900 Asylsuchende, die in die Anschlussunterbringung zu den Städten und Gemeinden wechseln könnten, in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises. Bis Ende 2017 wird diese Zahl voraussichtlich auf 1.220 Personen ansteigen.

Eine Berechtigung zum Wechsel in die Anschlussunterbringung haben Flüchtlinge, über deren Asylantrag positiv entschieden wurde oder die bereits 24 Monate in einer Gemeinschaftsunterkunft des Landkreise gelebt haben.

Um den Kommunen im Landkreis bei der Einrichtung von Anschlussunterkünften entgegenzukommen, hat der Landkreis angeboten, auszugsberechtigte Flüchtlinge vorübergehend in den Gemeinschaftsunterkünften zu behalten. „Die Städte und Gemeinden betreiben große Anstrengungen, Plätze für die Anschlussunterbringung zu schaffen. Dennoch reichen die bestehenden Kapazitäten bei weitem noch nicht aus", betont Landrat Frank Hämmerle in der Mitteilung und wiederholt damit seine Position aus den Berichten in den Sitzungen des Kreistags.

Der Landkreis Konstanz betreibt derzeit 31 Gemeinschaftsunterkünfte. Darin sind mit Stand vom 31. Juli 2017 insgesamt 1.930 Asylbewerber untergebracht. 1.962 Flüchtlinge leben derzeit bereits in der Anschlussunterbringung in den Städten und Gemeinden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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