Wiederaufnahme auf dem Konstanzer Münsterplatz
Konstanz am Meer. Ein Himmelstheater

Foto: Macht das Konzil wieder Quicklebendi: »Konstanz am Meer« wird ab Samstag auf dem Münsterplatz in Konstanz nochmals aufgeführt. swb-Bild: Ilja Mees
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Konstanz. Das Open-Air-Theater »Konstanz am Meer« von Theresia Walser und Karl-Heinz Ott unter der Regie von Johannes von Matuschka kommt wegen der starken Nachfrage an diesem Wochenende nochmals auf den Münsterplatz. Vier Vorstellungen gibt es in diesen Tagen ab Samstag. Keine Frage, damit wird auch Konzil-Feeling pur geboten, denn aus dem Anlass des Konziljubiläums wurde das Stück geschrieben:

Warum Wirtin Martha Haefelin von einer Flotte zum Meer träumt, wie Hintz und Kuntz das Konstanzer Konzil erleben und wie im Wirtshaus große Politik diskutiert wird, erzählt der ebenso tiefsinnige wie heitere Text von Theresia Walser und Karl-Heinz Ott. Das Autorenduo hat „Konstanz am Meer. Ein Himmelstheater“ 2013 als Auftragswerk fürs Konziljubiläum geschrieben, in dessen Rahmen es am 27. Juni 2014 auf dem Münsterplatz, in der Regie von Johannes von Matuschka, uraufgeführt wurde.

„Einen weltgeschichtlichen Riesenrummel“ im kleinen Städtchen am See, haben Walser und Ott das Konstanzer Konzil genannt, das von 1414 bis 1418 das kleine Städtchen am See zum Nabel der Welt machte. Das verdankte die kleine Bischofsstadt König Sigismund, der kirchliche und weltliche Würdenträger zum Konzil lockte. Über 72.000 Besucher aus ganz Europa bei einer Einwohnerzahl von etwa 6.000 zählte Chronist Richental über die gesamte Zeit. Ein wahres Meisterwerk, was die Konstanzer damals gestemmt haben. Auch mithilfe fahrender italienischer Bäcker, die die ersten „Pizzen“ an den Bodensee brachten. Und wie heute freuten sich die Wirtsleute über den Zustrom der Gäste.

In Martha Haefelins Wirtshaus treffen hohe Herrschaften auf kleine Leute, Mägde auf Päpste, Könige auf Säufer. Und mitten drin Hintz und Kuntz, die für König Sigismund und seine selbstbewusste Frau Cilli den Baldachin tragen sollen. Sie erleben „große Geschichte“ hautnah und plaudern sie am Biertisch aus.

Und natürlich geht es um Machtansprüche und Geld – nicht nur für Papst Johannes XXIII, König Sigismund oder Friedel mit dem leeren Beutel (Herzog Friedrich IV. von Tirol), sondern auch für Wirtin Haefelin oder Hübschlerin Selma.

„Konstanz am Meer. Ein Himmelstheater“ ist intelligentes Volkstheater, ein temporeicher Ohren- und Augenschmaus, eine imposante Inszenierung, voller Situationskomik.

Für die in Friedrichshafen geborene Theresia Walser war die Arbeit an „Konstanz am Meer. Ein Himmelstheater“ eine Art Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Gemeinsam mit Karl-Heinz Ott hat sie den Geist des Konzils, aber noch viel mehr den von Konstanz am Bodensee aufgespürt.

Wollte Martha Haefelin noch mit einer eigenen Schiffsflotte ans Meer, so sind die Konstanzer und andere Seebewohner inzwischen überzeugt: Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr.“

Gespielt wird mit Gabi Geist, Jana Alexia Rödiger, Sarah Sanders, Eléna Weiß, Ralf Beckord, Thomas Ecke, Wolfgang Erkwoh, Axel Julius Fündeling, Andreas Haase, Zeljko Marovic, Jonas Pätzold und 30 Statistinnen & Statisten

Weitere Vorstellungen: 31. Juli um 19 Uhr, 02./03. August jeweils 19 Uhr

Karten, auch als "Print at Home« gibt es unter www.theaterkonstanz.de

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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