Auch Fridays fur Future in Konstanz ist bei der globalen Aktion mit dabei
Klimastreik als Weckruf an die Politik und die Wähler
Konstanz. Am Freitag, 24. September, geht Fridays for Future wieder global auf die Straße. Sie klagen die Ungerechtigkeit der aktuellen Politik gegenüber den jungen Menschen und den Menschen im globalen Süden an. Zwei Tage vor der Bundestagswahl wollen die jungen KlimaschützerInnen in Deutschland nochmal alle Erwachsenen aufrufen, ihre Verantwortung gegenüber der jungen Generation bei der Wahl zu berücksichtigen.
Dafür sind alleine in Deutschland bereits jetzt Demonstrationen in über 250 Städten angemeldet. Auch in Konstanz findet um 11:30 im Herosé-Park eine Klimademonstration statt. Der Demozug wird gegen 13 Uhr zu einer Abschlusskundgebung im Stadtgarten eintreffen.
Besonders wichtig ist es den OrganisatorInnen der Demonstration, die unter dem Motto #ALLEfürsKlima steht, zu betonen, dass alle Generationen auf der Demo willkommen sind und gebraucht werden. „Egal wie viel du dich bisher engagierst, egal wie viel du weißt, egal wie alt du bist, egal wie klimafreundlich du lebst, wenn du dir eine gute Zukunft wünschst, bist du herzlich willkommen!“, erklärt Mitorganisatorin Lara Scherzinger und ergänzt, „wir zerstören die Zukunft unserer Generation und die Politik hat aus den bisherigen Protesten keine Konsequenzen gezogen. Es reicht nicht, Klimaschutz wichtig zu finden, wir müssen diese Haltung auf die Straße tragen.“
Wenn es ArbeitnehmerInnen nicht möglich ist, um diese Uhrzeit werktags am Streik teilzunehmen, bestehe die Möglichkeit, in der Mittagspause die Kundgebung um 13 Uhr zu besuchen oder anderweitig seine Solidarität zu bekunden, hierzu könne man sich gerne unter fridaysforfuture-kn(at)riseup.net melden, so die OrganisatorInnen. „Insbesondere freuen wir uns, wenn Menschen den Demoaufruf verbreiten, aber auch über Spenden, um die Demokosten zu decken, sowie wenn Unternehmen und Organisationen die offizielle Unterstützung unserer Demo mit ihrem Logo auf unserer Homepage bekunden.“
Der erste Schulstreik von Fridays for Future dieses Schuljahr soll ein Weckruf sein. „In der Regierungszeit der nächsten Bundesregierung wird sich entscheiden, ob wir es schaffen die Klimakatastrophe einzudämmen. Diese Bundestagswahl muss daher eine Klimawahl werden. Deswegen ist der Streik zwei Tage davor von so großer Bedeutung“, sagt Mitorganisator Jared Schiffer.
Die Physikstudentin Noemi Mundhaas ergänzt: „Denn auf Grund der weitestgehenden Untätigkeit der Politik der letzten Jahre, sind wir im Begriff das Pariser Klimaabkommen zu verfehlen“. Die Verfehlung des Pariser Klimaabkommens würde eine Erderhitzung von mehr als 2 Grad bedeuten. Schon bei einer Erderwärmung von mehr als 1.5 Grad wird es wahrscheinlich keine Korallenriffe mehr geben, die Häufigkeit der Hitzewellen und Extremwetterereignisse wie im Ahrtal wird massiv steigen und unzählige Menschen werden ihre Heimat verlieren. All diese Folgen der Klimakrise verschlimmern sich mit jedem Zehntelgrad exponentiell. Aber vor allem besteht laut aktuellen Studien bei Überschreitung der 2 Grad Grenze eine 33prozentige Gefahr, dass es zu Dominoeffekten zwischen verschiedenen Klimakipppunkten kommt. Also dass verschiedene Mechanismen der Erde sich gegenseitig aufheizen, völlig außerhalb der menschlichen Kontrolle.
„Dann können wir aufhören CO2 auszustoßen und werden die Katastrophen einer Heißzeit trotzdem nicht verhindern können, wir müssen also jetzt handeln!“, meint die Schülerin Frida Mühlhoff. Das Zeitfenster um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten schließt sich rasant, laut einem Leak des aktuellen Berichts des Weltklimarats (IPCC) ist dies nur noch möglich, wenn die weltweiten Emissionen in den nächsten 3 Jahren zu sinken beginnen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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