NABU sieht »Premiumprodukt« vom Bodensee in Gefahr
Klares Nein zu Felchen-Aquakultur
Überlingen. Auf seiner Delegiertenversammlung in Überlingen hat der NABU-Bezirksverband Donau-Bodensee die Felchenzucht im Bodensee in sogenannten Aqua-Kulturen klar abgelehnt.Entsprechende Pläne wurden von den Fischereiverbänden geäußert angesichts der immer weiter zurückgehenden Fangmengen aufgrund des sauberen Wassers im Bodensee, die den Bedarf des edlen Speisefischs längst nicht mehr decken können.
Der geplanten Intensivierung der Fischzucht wird durch die Naturschützer eine klare Absage erteilt. Eine solche Massentierhaltung auf engem Raum, vor allem in einem Trinkwasserspeicher für Millionen von Bürgern bringe - wie auch in der Landwirtschaft- dieselben Probleme mit sich: Intensive Zufütterung, große Mengen von Ausscheidungen auf engstem Raum, allgegenwärtige Gefahr der Krankheitsübertragung und den sicher unvermeidlichen Einsatz von Antibiotika, auch wenn das jetzt noch in Frage gestellt werde, argumentieren die Nabu-Vertreter in einer Medienmitteilung.
Grundsätzlich stellt sich dabei die Frage, wie es mit der Ökobilanz aussehe wenn man Felchen aus anderen europäischen Gewässern beziehe oder das zugekaufte (Soja-) Futter an den Bodensee transportiere. Jedenfalls können sich die Fische in den Zuchtanlagen nicht auf natürliche Weise ernähren.
»Wir appellieren an alle Behörden, und Verbände, die mit diesem Thema beschäftigt sein werden dies auch strikt abzulehnen, zumal aus dem Premiumprodukt Felchen ganz schnell ein Fisch aus Massentierhaltung werden kann, was werbewirksam sicher nicht die Absicht sein kann«, so die Medienmitteilung des NABU.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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