Aus »Singen« wird »Bodensee-Hochrhein-Schwarzwald«
KFZ-Innung verlängert ihren Namen
Radolfzell. Jeder im Kfz-Gewerbe weiß, dass man das Alte wie das Neue beherrschen muss. Im Unternehmen geht das für Werkstatt und Verkauf beispielsweise vom Oldtimer bis zum E-Mobil oder Hybridmodell. In der Innung bedeutet dies, von Erfahrungen zu profitieren und bewährte Kontakte zunutzen, aber auch aufgeschlossen zu sein für Neues, zeitgemäße Ideen zu testen und nicht alles als gegeben hinnehmen. Diese Devise zog sich wie ein roter Faden durch die Jahreshauptversammlung der Kfz-Innung für unsere Region und zugleich drittgrößte in Baden-Württemberg.
Zunächst erhielt Obermeister Hansjörg Blender und der Vorstand breite Zustimmung zum neuen Namen als „Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Bodensee-Hochrhein-Schwarzwald“ und die damit verbundene Satzungsänderung, bei der auch gleich nicht mehr zeitgemäße Passagen aktualisiert wurden. „Kfz-Innung Singen passt nicht mehr. Wir haben unseren Sitz längst in Radolfzell und vertreten die Landkreise Konstanz, Schwarzwald-Baar und Waldshut. Unsere über 300 Mitgliedsbetriebe sollen sich alle im Innungsnamen wiederfinden!“, betonte er.
Die Innung ist bekannt für ihre Ausrichtung an aktuellen und zukunftsweisenden Themen sowie ihre engagierte Nachwuchsarbeit. „Wir wollen uns nicht nur intensiv für qualifizierte Nachwuchskräfte in unseren Betrieben einsetzen, sondern unsere jungen Fachleute durch einen Juniorenkreis mit speziellen Angeboten auch verstärkt an die Innung heranführen“, so das zweite Anliegen. Und Hansjörg Blender ergänzt. „Auch wenn unser Vorstand noch nicht zu alt ist, so ist es dennoch an der Zeit einen allmählichen Generationenwechsel einzuleiten. Denn im Interesse all unserer Mitgliedsbetriebe müssen wir für die Themen der Zukunft gerüstet sein, nicht von gestern sprechen, sondern von morgen!“
Mit gesetzlichen Vorgaben, die ab 1. Januar 2018 umgesetzt sein müssen, befasste sich ein weiterer Teil der Hauptversammlung. Bernd Schalud als Experte des Landesverbandes informierte über die neuen Regelungen, die die Prüfplätze für Scheinwerfer, für Bremsprüfstände usw. erfüllen müssen und bei denen selbst kleinste erlaubte Unebenheiten genau vorgeschrieben sind, von bürokratischem Aufwand ganz zu schweigen. Nur so sind künftig noch Hauptuntersuchungen zugelassen. Weitere, ebenfalls sehr kostspielige Neuerungen bei anderen Prüfgeräten folgen. In der intensiven Diskussion zeigte sich die Stärke des guten Miteinanders in der Innung. So fanden etwa Vorschläge des Obermeisters zur gemeinsamen Nutzung von Prüfplatze bei benachbarten Betrieben und andere alternative Lösungen großen Anklang. „Es ist nun mal eine hoheitliche Aufgabe, die korrekt, gesetzeskonform und im Interesse unserer Kunden zu erfüllen ist“, so Hansjörg Blender. „Auf welchem Wege dies geschieht – da gibt es einen gewissen Spielraum.“
Auch zum Thema Kaskoversicherung, Werkstattbindung und den damit verbundenen Einschränkungen für die Kunden bei Unfällen hatte man sich mit dem Singener Rechtsanwalt Siegfried Schlude einen Experten eingeladen. Eine sinnvolle Ergänzung zu Innungsgeschäftsführer Harald Liehner und seine kompetente Schiedsstellenarbeit für fünf Landkreise. „Wir sehen uns alle im Vorstand gewählt, um für die Belange und aktuell wichtigen Themen unserer Mitgliedsbetriebe und damit auch für all unsere Kunden einzutreten – nicht nur jetzt, sondern auch mit dem Blick nach vorne“, zog Obermeister Hansjörg Blender das Fazit dieser Versammlung. Kein Wunder, dass er und das Vorstandsteam dazu das einstimmige positive Votum der fast 100 Teilnehmer erhielt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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