»Schulter an Schulter« mit schweizer Nachbarn für Bargen und Laufenburg
IHK: Gravierender Eingriff durch Zoll-Schließungen
Kreis Konstanz. Die vorgesehenen Sparmaßnahmen der Schweiz im Zollbereich haben weitreichende negative Folgen für die Wirtschaft. Auch die Schweizer Wirtschaftsverbände stehen den geplanten Einschränkungen im grenzüberschreitenden Warenverkehr kritisch gegenüber, teilte die IHK in einer Medienmitteilung am Donnerstag aus aktuellem Anlass mit: Nur noch bis Freitag, 18. März, können die betroffenen Schweizer Verbände und Institutionen noch eine Stellungnahme einreichen. Die deutsche Seite war in dieses Anhörungsverfahren nicht involviert, was bei einem solch gravierenden Eingriff in die grenzüberschreitende Infrastruktur zumindest informell wünschenswert gewesen wäre, wird seitens der IHK kritisiert.
IHK-Geschäftsführer International Dr. Uwe Böhm: „Die Deutsche und die Schweizer Wirtschaft stehen „Schulter an Schulter“, um gemeinsam die Schließung der Zollübergänge wie zum Beispiel in Bargen oder Laufenburg sowie die Reduzierung von Öffnungszeiten entlang der Grenze zu verhindern.«
Auch die zudem geplante Einschränkung der Samstagsabfertigung für den Transit auf den Grenzübergang Basel-Weil an der Rhein-Autobahn stelle die Wirtschaft in der Region vor große Herausforderungen. Die Konsequenz: Am Wochenende werde es zu einer Verlagerung der Verkehrsströme aus ganz Deutschland auf ein einziges Grenzzollamt kommen. Der gesamte östliche Teil der Region sowie die Ostschweiz mit den dort ansässigen Speditionen und Verteilzentren wären abgeschnitten.“
Die geplante Einstellung der Samstagsverzollung hat nach Ansicht der IHK gleichermaßen massive Auswirkungen für die eng verzahnte Wirtschaft beiderseits des Rheins. Insbesondere die Speditionen, aber auch Handwerker und Serviceunternehmen müssten größte Einschränkungen befürchten. Kurzfristige Auslieferungen am Samstag werden nicht mehr möglich. Die Abfertigung dränge sich zusätzlich am Montagmorgen, dem ohnehin stauträchtigsten Tag.
So sieht auch »economiesuisse«, einer der großen und bedeutenden Wirtschaftsverbände in der Schweiz, die vorgesehenen Stabilisierungsmaßnahmen im Zollbereich sehr kritisch. Produzierende Unternehmen und Logistikbetriebe optimieren ihre Standorte nicht zuletzt bezüglich der Transportwege. Durch die Schließung oder Reduzierung von Öffnungszeiten würden diese Firmenstandorte in Frage gestellt, sie befänden sich über Nacht nicht mehr „am richtigen Ort“. Gleichzeitig entstünden mehr Umfahrungsverkehr und längere Transportzeiten. All dies, ist man sich bei der IHK sicher, schade unserer Region und der Wirtschaft beider Länder nachhaltig.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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