Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender appelliert an die Politik
Handwerk: Investitionen statt Kurzarbeit
Kreis Konstanz. "Investition anstatt Kurzarbeit", lautet der Aufruf der Kreishandwerkerschaft an die öffentliche Verwaltungen. Um drohende Liquiditätsengpässe von Handwerksbetrieben abzuwenden, helfe am besten Arbeit. So bittet Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender Landrat Zeno Danner und die Bürgermeister im Landkreis in einem Schreiben um Hilfe.
„Sorgen Sie jetzt schnell und einfach für Aufträge im Handwerk“, fordert er die Politiker auf. Blender weist auf den Investitionsstau öffentlicher Einrichtungen wie Schulen und Sportstätten hin. Wenn diese Gebäude schnell saniert werden könnten, „hätten wir eine Win-win-Situation für das Handwerk und für die gesamte Bevölkerung.“ Die Infrastruktur der Gemeinden würde verbessert und das Handwerk bekäme Aufträge.
Hansjörg Blender von der Kreishandwerkerschaft Westlicher Bodensee geht davon aus, dass durch die Corona-Krise viele Betriebe in eine schwierige Lage kommen. Jedes zweite Unternehmen rechne mit Umsatzrückgängen. In den nächsten sechs Wochen könnten das bis zu 50 Prozent sein. Wenn öffentliche Aufträge kämen, könnte der Staat auf manches weitere Hilfspaket verzichten, und die Handwerksbetriebe müssten ihre Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit schicken.
„Unsere Politiker in den Gemeinden und im Landkreis sollen auf alle verantwortlichen Stellen Druck machen, öffentliche Investitionen zu beschleunigen und die Verfahren zu vereinfachen“, appelliert Blender in seinem Schreiben. Natürlich ist das Handwerk auch für Aufträge privater Kunden dankbar. Bei Arbeiten im Haus halten die Handwerker die vorgegebenen Hygienevorschriften ein. Die Betriebe hätten in die Sicherheit der Mitarbeiter und damit auch der Kunden investiert. Gesundheitsschutz gehöre heute zum betrieblichen Alltag.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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