Gäubahn-Ausbau, Hochhrein- und Südbahn-Elektrifizierung müssen hinten anstehen

Grüne-Abgeordnete kritisieren neuen Bundesverkehrswegeplan

Kreis Konstanz. "Wir sind mit der Einstufung der Gäubahn in die Kategorie „Vorhaben des Potentiellen Bedarfs, die in den vordinglichen Bedarf aufsteigen können“ nicht einverstanden und fordern die Höherstufung in die Kategorie „Neue Vorhaben, Vordringlicher Bedarf", haben nun die beiden neuen Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger und Nese Erikli ihren Unmut über den kürzlich vorgestellten Bundesverkehrsplan zum Ausdruck gebracht, der letzte Woche im Regierungspräsidium in die Anhörung kam.

Die nachteilige Einstufung in die Kategorie „Vorhaben des Potentiellen Bedarfs, die in den VB oder WB aufsteigen können“ verhindert nach der Meinung der beiden Abgeordenten für die nächsten Jahrzehnte den Ausbau dieser wichtigen Bahnstrecke und hätte somit erhebliche negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung einer ganzen Region.

Die Gäubahn sei schließlich die zentrale Bahnstrecke zwischen der Metropolregion Stuttgart und der Agglomeration Zürich, wo jeweils Anschluss an den Schienenpersonenfernverkehr besteht.

Der im Rahmen der Maßnahme vorgesehene Bau von Doppelspurinseln bzw. zweigleisigen Abschnitten führe zu höherer Fahrplanstabilität und durch weniger Abbrems- und Anfahrvorgänge der Züge zu einem niedrigeren Energieverbrauch. Der Ausbau der Gäubahn habe weitere positive Umweltauswirkungen, da attraktive Bahnverbindungen den Umstieg vom Auto auf die Bahn ermöglichen und somit die Umwelt entlasten.

Um eine weitere positive Netzwirkung sowohl beim Schienenpersonenverkehr als auch beim Schienengüterverkehr zu erzielen, sind die Elektrifizierung und die Geschwindigkeitserhöhung der „Hochrheinbahn“ Singen – Basel und der westlichen „Bodensee-Gürtelbahn“ Radolfzell – Friedrichshafen ebenfalls in die Kategorie „Neue Vorhaben, Vordringlicher Bedarf aufzunehmen. Dies wurde vom Land Baden-Württemberg bereits im Jahr 2013 vorgeschlagen. In diesem Kontext ist die als vordringliches Projekt enthaltene Elektrifizierung und Ertüchtigung der „Südbahn“ Ulm – Friedrichshafen und der östlichen „Bodensee-Gürtelbahn“ Friedrichshafen – Lindau zwar erfreulich, aber keinesfalls hinreichend, so die Abgeordnen weiter.