Konstanz und Kreuzlingen planen Zukunft gemeinsam
Grenzüberschreitendes Parlamentariertreffen
Konstanz. Gegenwärtig sind in Kreuzlingen und Konstanz zahlreiche Planungen auf dem Weg, die beide Städte betreffen. Nur mit einer gemeinsamen und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit können nachhaltige Ergebnisse für beide Städte und für die Agglomeration erreicht werden. Ziel eines Parlamentariertreffens Kreuzlingen - Konstanz am 31. Mai ist, sich über diese Planungen und die gegenseitigen Abhängigkeiten und Auswirkungen auszutauschen.
Für jede der aktuellen gemeinsamen Planungen wurde ein Steckbrief mit Informationen zum aktuellen Stand und zum weiteren Vorgehen erstellt. Diese Informationen sollen Anstoß für die gemeinsame Diskussion und den Austausch der Gemeinderäte sein.
Die Städte Konstanz und Kreuzlingen pflegen eine langjährige Zusammenarbeit und sind dabei stets zu guten Ergebnissen gekommen. Beispielsweise wurde im Jahr 2007, nachdem der Grenzzaun auf Klein Venedig fiel, die symbolische Kunstgrenze mit ihren roten Tarot-Symbolen errichtet. Auch in Sachen Umweltschutz ziehen die beiden Städte an einem Strang: Sie arbeiten in der Abwasserbeseitigung zusammen, beziehen ihr Gas aus denselben Leitungen und unterstützen sich bei der Wasserversorgung. Weitere Beispiele sind die Zusammenarbeit im ÖPNV oder der Stadtentwicklung auf beiden Seiten der Grenze.
Durch diese Zusammenarbeit werden Synergieeffekte und Potenziale auf planerischer, politischer, und wirtschaftlicher Ebene genutzt und somit Ressourcen geschont. Planungen und ihre Auswirkungen enden für Kreuzlingen und Konstanz nicht an den administrativen Grenzen der Länder, Regionen oder Kommunen. Gerade in einer Grenzregion ist eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Kommunen wichtig.
Kreuzlingen und Konstanz starteten 2007 zusammen eine gemeinsame Agglomerationsplanung. Mit beteiligt sind auch die acht umliegenden Gemeinden: Bottighofen, Gottlieben, Kemmental, Lengwil, Münsterlingen, Tägerwilen, Allensbach und Reichenau.
2011 konnte das „Agglomerationsprogramm 2. Generation“ (AP 2) auf den Weg gebracht werden. In diesem Zukunftsbild werden die angestrebten Ziele einer gemeinsamen Agglomerationspolitik formuliert und diverse Massnahmen aufgelistet, welche in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. Diese sind unter anderem: Die Verkehrsmaßnahme „Machbarkeits- und Zweckmäßigkeitsstudie Agglo-S-Bahn“, Erstellung und Aufwertung der Veloabstellanlagen im Zentrum der Städte oder der Radweg Tägerwilen/Konstanz.
Das Agglomerationsprogramm ist ein auf die nächsten zwanzig Jahre angelegtes Aktionsprogramm. Mit dem Programm wurde ein Gesamtkonzept entwickelt, das die Siedlungsentwicklung und den Verkehr koordiniert und dabei die Umwelt mit einbezieht.
Zur Umsetzung der gesetzten und zentralen Stadtentwicklungsziele sind entlang der Grenze weitere Projekte in der Planung: Klein Venedig, Hauptzoll, Döbele, Töbeli. Hierbei handelt es sich zum einen um Siedlungsschwerpunkte des AP 2, die sich in der Projektplanung befinden. Darunter sind aber auch Projekte, die nicht Teil des Agglomerationsprogrammes sind. Die Umsetzung dieser Projekte kann jedoch nur im beiderseitigen Einverständnis der Städte erfolgen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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