Masern-Impfungen immer noch unter dem Durchschnitt
Gesundheitsamt ruft zur Impfwoche auf
Kreis Konstanz. Anlässlich der Impfwoche vom 24. bis 30. April weist das Amt für Gesundheit und Versorgung des Landratsamtes Konstanz darauf hin, wie wichtig ein kompletter Impfschutz ist.
Impfungen gehöreni zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die der Medizin zur Verfügung stehen. Moderne Impfstoffe sind gut verträglich und unerwünschte Nebenwirkungen werden nur in sehr seltenen Fällen beobachtet.
Impflücken bei Kindern und jungen Erwachsenen führen wiederkehrend zu Masernausbrüchen. Zwar sind die Masernimpfquoten der 4- bis 5-jährigen Kinder in Baden-Württemberg die letzten Jahre insgesamt betrachtet angestiegen - landesweit haben 94,7 Prozent der 4- bis 5-jährigen Kinder eine und 88,8 Prozent der Kinder zwei oder mehr Masernimpfungen erhalten – das Ziel einer Durchimpfungsrate von 95 Prozent ist aber immer noch nicht erreicht, teilte die Pressestelle des Landratsamts mit.
Im Landkreis Konstanz lag die Impfquote für die erste Masernimpfung für Kinder im Einschulungsalter (aktuelle Erhebungen aus den Einschulungsuntersuchungen 2014/2015) bei 93,6 Prozent (Vorjahr: 92,4 Prozent). Zwei oder mehr Impfungen gegen Masern hatten 84,2 Prozent (Vorjahr: 83,9 Prozent). Im Vergleich zu früheren Jahren ist die Impfquote gegen Masern, Mumps und Röteln leicht angestiegen: Von den heute 16-Jährigen hatten in 2005 zum Zeitpunkt ihrer Einschulung nur 65 Prozent zwei Masernimpfungen. Bei den heute 23-Jährigen waren es sogar nur 9,5 Prozent mit zwei Masernimpfungen.
Für eine dauerhafte Ausrottung einheimischer Masern müssten landesweit mehr als 95 Prozent der Bevölkerung mindestens zwei Masernimpfungen erhalten. Solange diese Impfschutzraten nicht erreicht sind, kann es wiederkehrend zu Masernausbrüchen kommen. Zum eigenen Schutz sollten deshalb bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die fehlenden Impfungen dringend nachgeholt werden.
Das Amt für Gesundheit und Versorgung bittet daher alle Eltern, dringend den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen. Diese Empfehlung betrifft auch alle nach 1970 geborenen Bürger.
Anlässlich der 11. Europäischen Impfwoche vom 24. bis 30. April 2016 wird unter dem Motto „Impflücken schließen“ die zentrale Botschaft vermittelt, dass die Impfung eines jeden Menschen entscheidend für die Verhütung von Infektionskrankheiten und dem Schutz von Menschenleben ist. Besonders die Altersgruppe der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen steht im Fokus. Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind Masern keine harmlose Kinderkrankheit. Komplikationen wie Mittelohr-, Lungen- oder Gehirnentzündungen sind möglich und können fatale Folgen hinterlassen. Bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung zumeist schwerer. Die Ständige Impfkommission empfiehlt seit 2010 allen nach 1970 geborenen Erwachsenen eine Masernimpfung, wenn noch kein ausreichender Immunschutz vorliegt. Baden-Württemberg gehört zu den Bundesländern mit den niedrigeren Impfquoten.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare