Frühsommerliche Temperaturen lassen Infektionsrisiko steigen
Gesundheitsamt mahnt zur Zeckenimpfung

- Zeckenimpfung
- Foto: Der Saugrüssel mit seinen Widerhaken durch Mikoskop gesehen. swb-Bild: pr
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Kreis Konstanz. Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Konstanz warnt vor den Gesundheitsrisiken von Zeckenstichen. Die Gefahr wächst mit den frühsommerlichen Temperaturen derzeit rapide.Viele Menschen nutzen das gute Wetter für Spaziergänge, Radtouren und Picknicks und können so mit den kleinen Blutsaugern in Kontakt kommen. Der Stich einer Zecke ist schmerzlos und wird daher nicht unmittelbar bemerkt. Nach dem Stich können Bakterien und Viren in die Blutbahn eindringen und für den Menschen gefährliche Erkrankungen auslösen.
Zwei Arten von Erkrankungen sind in Europa von besonderer Bedeutung: die Borreliose und die FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis). Die FSME wird durch ein Virus, die Borreliose durch ein Bakterium verursacht.
Infektionen durch das FSME-Virus können zu Entzündungen der Hirnhäute, des Gehirns, der Nerven und des Rückenmarks mit Lähmungen führen. In Einzelfällen kann die Erkrankung schwer verlaufen und schwerere bleibende Schäden hinterlassen.
Bei einer Borreliose können sowohl Nerven als auch innere Organe und/oder Gelenke betroffen sein. Auch hierbei kann es zu ausgeprägten Lähmungserscheinungen kommen.
Eine FSME beginnt meist mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Die ersten Anzeichen können daher leicht für eine Grippe gehalten werden. Bei der Borreliose tritt neben allgemeinen unspezifischen Symptomen in 50 – 80 Prozent der Fälle als erstes Anzeichen eine ringförmige Rötung der Haut um die Einstichstelle (Wanderröte) auf.
Gegen die FSME gibt es keine Therapie. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, können nur noch die Symptome behandelt werden. Aus diesem Grund gilt: Vorbeugen ist Pflicht.
Gegen die FSME gibt es eine wirksame und gut verträgliche Schutzimpfung. Diese Impfung wird allen Menschen empfohlen, die in einem FSME-Risikogebiet leben oder dorthin verreisen und die sich gern in der freien Natur aufhalten und somit leicht mit Zecken in Berührung kommen können. 90 Prozent der an FSME erkrankten Personen infizieren sich bei Freizeitaktivitäten.
Eine Schutzimpfung gegen die Borreliose gibt es bisher nicht. Die Infektion ist durch Gabe von Antibiotika behandelbar. Eine Behandlung sollte so früh wie möglich beginnen. Wichtig ist es daher, eine Borreliose frühzeitig zu erkennen. Ihr auffälligstes Merkmal (50 – 80 Prozent der Fälle) ist die sogenannte Wanderröte, eine großflächige Rötung im Bereich der Einstichstelle.
Wichtig ist auch: Je kürzer die Zeit ist, in der eine Zecke saugen konnte, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Erreger der Borreliose übertragen werden. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte man sich daher schnellstmöglich gegenseitig nach Zecken absuchen und diese umgehend entfernen.
Vorsicht ist angebracht – Panik dagegen nicht. Aus Angst vor Zecken die schöne Jahreszeit im Haus zu verbringen, lohnt sich jedenfalls nicht. Besser ist es, sich mit einer Schutzimpfung gegen die FSME zu schützen und durch Achtsamkeit möglichen Zeckenstichen vorzubeugen, die das Gesundheitsamt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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