Mahnwachen in Singen und Engen / Filmabende in Engen und Radolfzell/ Demo in Heilbronn
Fukushima nicht vergessen

Fukushima | Foto: Die ehemalige Krankenschwester Chizuko Uchida bei Ihrer Arbeit gegen das Vergessen. swb-Bild: Verleih
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  • Foto: Die ehemalige Krankenschwester Chizuko Uchida bei Ihrer Arbeit gegen das Vergessen. swb-Bild: Verleih
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Singen/ Engen/ Radolfzell. Der Film „Als die Sonne vom Himmel fiel“ von Aya Domenig ist ein Vermächtnis und eine Mahnung an die Menschheit des 21. Jahrhunderts, Ernst zu machen mit der Abkehr von den Atomwaffen und der zivil genutzten Atomkraft, bevor es zu spät ist.

Die Initiiative „Sterntreffen Benken“ und die Bürgerinitiative „Klar gegen Atom“ zeigen zum Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima, die sich am 11. März zum sechst Mal jährt, diesen Film am Samstag, den 11. März um 20.00 Uhr im Kulturcafé des Impulshauses Engen, Goethestraße 1 und am Sonntag, den 12. März um 11.00 Uhr in der Theaterwerkstatt der „Zeller Kultur“ in Radolfzell, Fürstenbergstraße 7a.

Zum Film: Auf den Spuren ihres verstorbenen Großvaters, der sich unmittelbar nach dem Abwurf der Atombombe als junger Arzt im Rotkreuzspital von Hiroshima um die schwer verwundeten Menschen gekümmert hat, begegnet die Regisseurin einem ehemaligen Arzt und einer Krankenschwester. Zeit seines Lebens hat ihr Großvater nie über seine Erfahrungen gesprochen. Doch durch die beeindruckenden Erzählungen und die große Offenheit ihrer Protagonisten, auch ihrer damals noch lebenden Großmutter kommt sie ihm näher.

Durch Zufall verbindet der Film Hiroshima mit Fukushima. Denn ein Jahr nach Beginn der Dreharbeiten ereignet sich die 2. Katastrophe, Fukushima. Die mahnenden Worte der Hochbetagten, Arzt und Krankenschwester, bekommen noch einmal Gewicht. Unermüdlich treten sie wieder in der Öffentlichkeit auf. Damals wie heute werden die gesundheitlichen Folgen der atomaren Strahlung verharmlost und verschwiegen und die Opfer im Stich gelassen und ausgegrenzt. Doch die durch Fukushima neu ausgelöste Debatte um die Atomkraft weltweit gibt Hoffnung. Und die 95 Jahre alte Krankenschwester Chizuko Uchida hilft weiter, so gut sie kann, den Opfern von Tschernobyl und nun von Fukushima und sagt: „Solange wir die Radioaktivität weiter nutzen, haben wir den Weg des Todes nicht verlassen.“

Die sehr persönlich gehaltenen Begegnungen mit den Protagonisten im Film, die gute einfühlsame Kameraführung und der Schnitt bringen die allgegenwärtige Bedrohung durch Atomkraft sehr nahe. Sie geben Kraft und Hoffnung und sind ein Plädoyer gegen das Verdrängen und Vergessen. Mehr zum Film unter www.alsdiesonnevomhimmelfiel.com.

Auch in 50 km Entfernung zum Hegau in der Hauptwindrichtung sind zwei hochgefährliche Atomanlagen auf der Schweizer Rheinseite: das Atomkraftwerk Leibstadt, das nach längerer Pause trotz ungeklärter Ursachen für die Überhitzungen an den Brennelementen, die schon seit 1997 immer wieder aufgetreten sind, wieder hochgefahren wurde, und das älteste AKW der Welt, Beznau 1, das nach ca. 1 1/2 Jahren Stillstand wegen 925 überraschend festgestellten Unregelmäßigkeiten am Stahlmantel des Reaktordruckbehälters nach den Plänen der Betreiber wieder hochgefahren werden soll. Dazu kommt die in Benken geplante Verpackungsanlage für hochradioaktiven Atommüll und das Atommüllendlager.

Außerdem veranstalten die genannten Organisationen Mahnwachen zu Fukushima am Samstag, den 11. 3. von 11.00 bis 13.00 Uhr in der Fußgängerzone der August-Ruf-Straße in Singen und am Montag, 23. März, um 17 Uhr auf dem Schillerplatz in Engen an der alten Linde.

Für eine weitere Veranstaltung gibt eine Mitfahrgelegenheit mit dem Ba-Wü-Ticket zur Demo »Neckar-Castorfrei« in Heilbronn am Samstag, 4. März. Treffpunkt ist um 8 Uhr am Bahnsteig 1 im Bahnhof Singen. Rückkehr um 19.45 Uhr. Anmeldung bei Thomas Jochim: 07733-977697.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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