Auch die Proteste gegen die Corona-Vorgaben verliefen ohne größere Zwischenfälle
Friedliches Silvester und zahlreiche »Spaziergänger«
Landkreis Konstanz. Als »weitestgehend friedlich« bezeichnete Dieter Popp von der Pressestelle der Polizei-
direktion Konstanz die Silvesternacht ins Jahr 2022. Auch auch die »Spaziergänge« als Protest gegen die Corona-Vorgaben in mehreren Städten und Gemeinden im Landkreis verliefen laut Polizei »ohne besondere Vorkommnisse«.
Zwar war die Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz in der Silvesternacht bei insgesamt 210 Einsätzen gefordert, doch bis auf den Vorfall in Hilzingen-Schlatt mit zwei Schwerverletzten (Artikel siehe unten) handelte es sich überwiegend um kleinere Störungen. So mussten Streitigkeiten geschlichtet werden, es gab Meldungen über Ruhestörungen und kleinere Brände nach Abbrennen von Feuerwerkskörpern.
Als Gründe für die relativ friedliche Silvesternacht nannte Popp die Corona-Beschränkungen mit Feuerwerks- und Versammlungsverbot sowie die allgemeine Pandemielage mit Abstandsregel und Kontaktbeschränkung.
Am Montag war die Polizei im gesamten Bereich dann erneut gefordert, als am Abend wieder zahlreiche »Spaziergänger« unterwegs waren, um gegen die Corona-Regelungen zu protestieren. So trafen sich laut Polizei in Singen rund 500 TeilnehmerInnen, in Radolfzell 250, in Stockach ungefähr 200 sowie in Engen 60 und in Steißlingen etwa 30. Obwohl die Teilnehmerzahl im Vergleich zu voriger Woche höher war, verliefen auch diese »Spaziergänge ruhig, friedlich und störungsfrei«, wie Dieter Popp zusammenfasste und: »Die TeilnehmerInnen hielten sich meist an die Abstandsregeln.«
Nur in Singen kam es wegen der größeren Menge beim Rundgang durch die Innenstadt öfters zu Stauungen. Zudem wurde gepfiffen und Musik gemacht. Auch Parolen wie »Friede, Freiheit und Selbstbestimmung« wurden gerufen, und als der Spaziergang am Rathaus im Hohgarten endete, wurde kräftig applaudiert. Allein in Singen waren fünf Streifenwagen mit elf Einsatzkräften vor Ort und auch an den anderen Standorten war die Polizei präsent. »Das bindet natürlich sehr viele Kräfte«, erklärte Popp, zumal das Einsatzgebiet von Furtwangen über Rottweil bis Konstanz reicht. Zum ersten Mal war in Stockach ein »Spaziergang« mit einem Versammlungsleiter offiziell angemeldet, betonte Dieter Popp, was auch der demokratischen Rechtsordnung entspreche.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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