Freigabe der Kreissporthalle wird immer wahrscheinlicher

Flüchtlingszahlen gehen wieder drastisch zurück

Kreis Konstanz. Der Landkreis Konstanz muss laut einer Mitteilung des Regierungspräsidiums Karlsruhe im April 2016 172 Asylbewerber aufnehmen. Dies stellt die niedrigste Zuweisungszahl seit Juli 2015 dar. Im März wurden dem Landkreis 211 Personen zugewiesen. Die meisten Zuweisungen innerhalb eines Monats gab es im Januar 2016 mit insgesamt 566 Asylsuchenden.

„Als Ursache sehe ich die Schließung der Balkan-Route“, beurteilt Landrat Frank Hämmerle den aktuellen Rückgang der Zuweisungszahlen. Mit einem Ende des Flüchtlingszustroms rechnet er daher noch nicht. „Von offizieller Seite gibt es keine Prognose hinsichtlich der Zugangszahlen im Jahr 2016.“ Hämmerle geht davon aus, dass Flüchtlinge versuchen werden, auf andere Routen auszuweichen. „Sollte zudem mit dem Abkommen der EU und der Türkei die Visafreiheit für türkische Staatsbürger eingeführt werden, steht möglicherweise eine neue Asylbewerberwelle von Kurden aus der Türkei an“, so der Landrat.

Untergebracht werden die dem Landkreis im April zugewiesenen Flüchtlinge in bereits bestehenden Unterkünften. In die vor wenigen Tagen eröffnete Gemeinschaftsunterkunft in der Max-Stromeyer-Straße in Konstanz werden Asylsuchende aus Notunterkünften verlegt. Die vier belegten Kreissporthallen in Konstanz, Singen und Radolfzell möchte der Landkreis so schnell wie möglich leeren, um sie wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stellen zu können. Eine konkrete Aussage zum Zeitpunkt der Leerung kann derzeit aber noch nicht getroffen werden.

Aktuell leben rund 3.200 Asylsuchende in den 30 Flüchtlingsunterkünften des Landkreises, davon etwa 1.300 in Notunterkünften wie Sport- oder Leichtbauhallen. Zuletzt wurden dem Landkreis Konstanz überwiegend Familien aus Syrien, Afghanistan und dem Irak zugewiesen.

Durch den Rückgang der Flüchtlingszahlen wird die Freigabe der Kreissporthallen zum nächsten Schuljahr immer wahrscheinlicher.