Fiedlers Tag am 1. Februar 2017
Das war ganz schön spannend am gestrigen Neujahrsempfangder Kammern, das Thema der Freiräume offener Grenzen, offener Märkte und offener Gesellschaften, so dass schon einige das Gefühl hatten, hier einem ziemlich denkwürdigen Augenblick beizuwohnen.
"Das hat mich einfach bewegt und gedrückt in diesen Tagen zwischen Brexit und der Wahl von Trump", sagte IHK-Präsident Thomas Conrady beim Häppchen danach, da sei einfach mal Klartext statt einer Laudatio auf die Kraft der Region nötig gewesen. Und das wirkte.
Das Thema Freiräume wird uns in den nächsten Wochen und Monaten noch vielfältig beschäftigen. Das Nutzgeflügen am See und Entlang des Hochrhein muss zum Beispiel bis auf weiteres auf diesen verzichten. Mit dem Januar endete die erste Verordnung von Landwirtschaftsminister Hauk zur Aufstallungspflicht wegen der seit November hier grassierenden agressiven Vogelgrippe: „Die neue Risikobewertung des Friedrich-Loeffler-Instituts vom 24. Januar, die Situationseinschätzung der Experten der Vogelwarte Radolfzell und Gespräche mit Verbänden sowie die von anderen Bodenseeanrainerstaaten ergriffenen Maßnahmen haben uns zu der Entscheidung geführt, eine risikoorientierte regionale Stallpflicht in Baden-Württemberg weiter zu verfügen. Im Mittelpunkt steht dabei auch weiterhin der größtmögliche Schutz für unser Haus- und Nutzgeflügel“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Dienstag in Stuttgart.
Bis heute wurden in Baden-Württemberg 304 Fälle des hochansteckenden Vogelgrippevirus bei Wildvögeln bestätigt - die meisten davon hier am See. Untersucht wurden bislang 1.123 Proben.
Kurzum: die Stallpflicht wird erst mal bis zum 15. März verlängert.
Ein spezieller Freiraum tut sich da trotzdem auf, verrät die Meldung aus Stuttgart: die Eier von Hühnern, die sonst im Freien scharren durften, dürfen nämlich nun weiter als "Freilandeier" verkauft werden, obwohl die Tiere strengstens unterm Dach bleiben müssen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare