Besuchsregelungen sollen schneller umgesetzt werden durch Landesregierung
FDP fordert schneller Kontaktmöglichkeiten in Pflegeheimen
Kreis Konstanz. Wieder ein Wochenende ohne Kontakt. Im Hegau und am See leiden viele Menschen unter fehlender Fürsorge und Nähe zu ihren Liebsten. »Wir haben in den letzten Wochen viel über das Coronavirus gelernt und darüber, wie wir uns schützen können. Das muss nun mit strengen Auflagen auch für Altenheime, Pflegeheime und Krankenhäuser umgesetzt werden«, so die FDP Kreisvorsitzende Birgit Homburger, die da auch Grenzen in der Belastbarkeit der Senioren sieht.
Für viele alte und kranke Menschen und ihre Nächsten seien die letzten Wochen der Horror gewesen. Auch Sterbende blieben allein und viele Familien seien traumatisiert, weil sie ihren Liebsten nicht beistehen und sich nicht verabschieden konnten. Sie wurden aus Infektionsschutzgründen völlig isoliert. Das sei in einer ersten Reaktion zum Schutz von Leben richtig gewesen, jetzt wäre aber die Zeit gekommen, diesen Menschen endlich wieder Kontakt zu ermöglichen. Auch Seelsorger müssten auf Wunsch der Betroffenen Zugang bekommen, fordert Homburger.
Als Vorsitzende des FDP-Kreisverbandes Konstanz forderte Birgit Homburger: „Die Bundesregierung und die Länderregierungen müssen sich endlich auch um menschliche Schicksale, Ängste und Verzweiflung vieler Familien kümmern. Alten- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Rehakliniken, Hospize und ähnliche Einrichtungen, brauchen ein Schutzkonzept, das Infektionsschutz und das menschliche Grundbedürfnis nach Nähe zusammenbringt. Das ist möglich.“ Darauf ist die Landesregierung zwischenzeitlich eingegangen. Ministerpräsident Kretschmann sagte, dass man Besuche »bald« wieder zulassen solle. Der FDP-Kreisverband Konstanz fordert jedoch dass mit dem langen Wochenende um den 1. Mai, ein solches Konzept in allen Einrichtungen schon zugelassen werden müsse.
Als Sofortmaßnahme fordert der FDP-Kreisverband Konstanz weiter, dass Hausärzte sofort und uneingeschränkt Zugang zu ihren Patientinnen und Patienten in Alten- und Pflegeheimen erhalten. Aus dem Kreis Konstanz habe es Berichte von Hausärzten, die nur noch in absoluten Notfällen zu ihren Patienten gelassen werden. Das verursache immense psychologische Probleme und rufe Erkrankungen hervor, die bei konsequenter hausärztlicher Betreuung vermieden werden könnten. Gerade Hausärzte wüssten, dass sie auf Infektionsschutz achten müssen und könnten dies problemlos umsetzen
FDP-Landtagsabgeordneter Jürgen Keck: „Es ist eine gute Entwicklung, wenn unter Sicherstellung der gebotenen Sicherheitsvorkehrungen nun endlich wieder in besonderen Fällen Besuche von Angehörigen in Pflegeheimen ermöglicht werden sollen. Mir ist es besonders wichtig, dass dabei sichergestellt wird, dass es auch Klarheit bei den Bußgeldregelungen zur Corona-Verordnung gibt. Wenn nämlich die Heimleitungen oder Träger möglicherweise ohne böses Zutun in eine Bußgeldfalle tappen könnten, dann würde das zarte Pflänzchen Besuchsmöglichkeit im Keim erstickt.“
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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