Thaeter Konstanz sieht nun doch Neutralitätsgrundsatz verletzt
Erikli nicht bei Buchvorstellung dabei

Foto: Der streitbare und investigative Bestsellerautor Jürgen Roth wird am 23. Februar im Stadttheater sei neueste Buch "Der tiefe Staat" im Stadttheater Konstanz vorstellen - ohne die Landtagskandidatin Nese Erikli auf der Bühne. swb-Bild: Provat
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Konstanz. „Dubiose Absprachen und schattenhafte Institutionen?“ Schon lange vor der Veranstaltung zur Vorstellung des neuen Buches „Der tiefe Staat“ von Jürgen Roth gab es Diskussionen um Vorteilnahme und Verstöße gegen das Neutralitätsgebot beim Stadttheater Konstanz.

Nese Erikli, Landtagskandidatin für Bündnis 90/Die Grünen war dabei nämlich als Diskussionspartnerin für Herrn Roth und Prof. Christoph Nix am 23. Februar vorgesehen. Lange vor Wahl und Wahlkampf hatten Intendant Nix und Nese Erikli über Geheimdienste und den „tiefen Staat“ (spez. türk. Terminologie) gesprochen und verabredet, dass sie mit Jürgen Roth über diese Thematik ein Gespräch führen sollte. Der Zusammenhang war bezogen auf ihre juristische Bildung und ihren biographischen Hintergrund. Der Erscheinungstermin des Buches war der 25. Januar 2016, der erste mögliche gemeinsame Termin in Konstanz wurde für den 23. Februar als Teil der Lesereise von Jürgen Roth gefunden.

Nach Vorbehalten wegen der Neutralitätspflicht von städtischen Institutionen wurde nun juristischer Rat eingeholt und im Sinne der Unangreifbarkeit der Landtagswahl hat Nese Erikli ihre Teilnahme in Absprache mit dem Theater nun zurückgezogen, nachdem der Termin am Dienstag auf ihrer Homepage in ihrem Wahlkampfkalender geführt wurde.

Die Veranstaltung um einen der bekanntesten und auch streitbarsten Journalisten Deutschlands wird natürlich wie angekündigt am 23. Februar um 19 Uhr in der Spiegelhalle stattfinden, gab das Stadttheater in einer Erklärung am Mittwoch bekann. Explizit sei nun das Publikum einladen, nach der Buchvorstellung mit zu diskutieren. Denn wer wisse schon, wer sich so alles als Gäste einfinden wird, wird vielversprechend nachgefragt.

Im Gespräch mit Intendant Christoph Nix wird auf der Bühne der Frage nach der Standhaftigkeit unserer Demokratie nachgegangen und diskutiert, inwieweit der zunehmende Vertrauensverlust der Bürger in staatliche Politik und intransparente Entscheidungswege mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik und institutionellem Rassismus zusammenhängen. Ist es noch möglich, die Ideale von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit in politische Wirklichkeit umzusetzen? Denn darum geht es unter anderem im Buch "Der tiefe Staat«.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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