Fusion der Lebenshilfen Singen und Konstanz
Ein wichtiger Schritt für mehr Inklusion

Das Team der neuen Lebenshilfe Hegau-Bodensee: stehend v. l.: Regine Achatz, Jenny Brecht. sitzend v. l.: Dr. Hansjörg Reichert, Simone Monné, Monika Wüst und Antje Blüher. | Foto: Philipp Findling
  • Das Team der neuen Lebenshilfe Hegau-Bodensee: stehend v. l.: Regine Achatz, Jenny Brecht. sitzend v. l.: Dr. Hansjörg Reichert, Simone Monné, Monika Wüst und Antje Blüher.
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Landkreis Konstanz. Die Lebenshilfen Konstanz und Singen-Hegau setzen sich seit gut 60 Jahren für ein familienentlastendes Programm für Menschen mit Beeinträchtigung ein. Nun haben sie sich zur Lebenshilfe Hegau-Bodensee fusioniert und ihre Beweggründe dafür vorgestellt.

Menschen mit Beeinträchtigung strahlen von Grund auf eine starke Lebensfreude aus. Jedoch ist es für viele Familien oder Elternteile manchmal nicht möglich, ihre Angehörigen zu betreuen. Genau diese Arbeit nehmen die Lebenshilfen aus Konstanz und Singen mit vielschichtigen Angeboten größtenteils ab. In der Konzilstadt ließe sich dies jedoch laut Monika Wüst von der Lebenshilfe Konstanz aufgrund der zu hohen Auflagen der letzten Jahre im Ehrenamt nicht mehr organisieren: „Da die Vorstandschaft in Konstanz in letzter Zeit stark geschwunden ist, 2019 nur noch drei Vorstände übrig waren und zudem  ehrenamtliche MitarbeiterInnen wie zum Beispiel Studierende in den Betreuungen wegfielen, haben wir den Entschluss gefasst, mit Singen zu fusionieren und die enge Zusammenarbeit dadurch zu intensivieren.“ Zudem solle damit der Standort in Konstanz mit seinen derzeit 84 Mitgliedern wieder aufgebaut werden. Ein weiterer Grund seien laut dem 1. Vorsitzenden Hansjörg Reichert auch die Professionalisierung in Singen durch die hauptamtlichen Mitarbeiter gewesen: „Gerade, weil das Ehrenamt immer mehr nachlässt und man daher immer auf der Suche ist, war dieser Schritt notwendig.“

Durch die Fusion, welche durch die Eintragung im Vereinsregister am Freitag, 7. Oktober offiziell wurde, sollen laut der Singener Geschäftsführerin Simone Monné die Angebote, welche von Ferienfreizeiten, Tagesausflügen bis hin zur Einzelbetreuung durch Fachkräfte und Gruppenbetreuung mit ehrenamtlichen Mitarbeitern reicht, weiter ausgeweitet werden: „Wir wollen durch den Ausbau unserer Programme dafür sorgen, dass es perspektivisch Angebote im ganzen Landkreis gibt und dadurch mehr Inklusion und Begegnungen geschaffen werden kann.“ Ihr sei es dabei wichtig, die Kontaktknüpfung und Erreichbarkeit zu verbessern sowie die spürbare Lebensfreude der Menschen mit Beeinträchtigung dadurch aufrechtzuerhalten. Hierzu diene ihrer Ansicht nach auch der offene Treff, der dreimal die Woche im Be-Treff Singen stattfindet sowie Angebote im Rudieck in Konstanz, als auch zahlreiche Kooperationen mit verschiedenen Trägern oder Sportvereinen der Region und die Elterngruppe Zeitperle – ein offener Treff, bei dem Themen des Alltags und individuelle Fragen besprochen werden können. „Vor allem durch die Arbeit mit geschultem Personal wollen wir versuchen, den Menschen bei uns mehr Selbstverwirklichung und Selbstverantwortung zu vermitteln“, so Monné weiter. Auch die Änderung des Bundesteilhabegesetzes und des Betreuungsrechtes, welche laut Reichert eine weitere Herausforderung darstelle, hält die Lebenshilfe Hegau-Bodensee nicht von ihrer unermüdlichen Arbeit ab: „Wir merken, dass durch die Fusion ein gewisser Aufwind vorhanden ist. Daher sehen wir uns auf einem sehr guten Weg und sind sehr zuversichtlich für die Zukunft.“

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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