Studenten gehen gegen Sparkurs der Landesregierung auch in Konstanz auf die Straße
Ein Desaster für den Bildungsstandort

Uni Konstanz | Foto: Symbolbild Uni Konstanz
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Konstanz. Landesweite Demonstrationen gegen die Unterfinanzierung der Landesuniversitäten finden am Dienstag 26. November, von 12 bis 14 Uhr statt – so auch in der Konstanzer Innenstadt. Anlass sind die aktuellen Verhandlungen zum Hochschulfinanzierungsvertrag 2021 (HoFV II) in Baden-Württemberg. Die Konstanzer Demonstration mit anschließender Kundgebung wird von der Studierendenvertretung der Universität Konstanz organisiert – mit Unterstützung der Universitätsleitung und der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG Konstanz).

Treffpunkt für die Konstanzer Demonstration ist um 12 Uhr im Innenhof der HTWG Konstanz. Der Demonstrationszug wird ab etwa 12.30 Uhr durch die Konstanzer Innenstadt zum Augustinerplatz ziehen, wo für 13 Uhr eine Kundgebung zum Thema Hochschulfinanzierung geplant ist. Dort werden unter anderem die Rektorin der Universität Konstanz, Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, und Finn Tiboft vom Vorsitz der Konstanzer Studierendenvertretung sprechen.

Die von der Studierendenvertretung der Universität Konstanz organisierte Demonstration will ein Zeichen gegen den derzeitigen Sparkurs der Landesregierung setzen. Aktuellen Analysen zufolge ist der jährliche Mitteleinsatz pro Studentin / Student zwischen 1998 und 2018 inflationsbereinigt um 3.540 Euro gesunken. Im gleichen Zeitraum hat das Land Baden-Württemberg seine Investitionen auf anderen Gebieten kontinuierlich gesteigert. Bei den Schülerinnen und Schülern liegt der Prozentsatz der Mittelerhöhung mittlerweile bei über 60 Prozent. Die Hochschulfinanzierung bleibt davon ausgenommen.

Auch nach dem landesweiten Aktionstag zum Thema Hochschulfinanzierung am 30. Oktober 2019 hat das Land Baden-Württemberg seinen Haushaltsentwurf zum Hochschulfinanzierungsvertrag 2021 nur in geringem Umfang nachgebessert. Derzeit sind in den Haushaltsvorbereitungen weitere 216 Millionen Euro für die Jahre 2021 bis 2025 vorgesehen. Davon sollen insgesamt 16 Millionen auf IT-Studienplätze entfallen. Die restlichen 200 Millionen Euro sind den „weiteren Bedarfen“ der Hochschulen anzurechnen – lediglich 18 Prozent dieser Summe werden nach dem anzulegenden Verteilungsschlüssel auf die Landesuniversitäten verteilt.

„Der derzeitige Sparkurs der grün-schwarzen Landesregierung ist ein Desaster für die Zukunft der Hochschulbildung in Baden-Württemberg, das die Qualität von Forschung und Lehre massiv bedroht“, so Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Konstanz.

„Baden-Württemberg kann sich glücklich schätzen, vier der elf geförderten Exzellenzuniversitäten bzw. -verbünde zu beheimaten“, so die Wissenschaftsmanagerin weiter. „Das Potenzial, das sich daraus für den Innovationsstandort Baden-Württemberg ergibt, ist enorm. Spitzenforschung braucht jedoch ein stabiles Fundament aus einer auskömmlichen Grundfinanzierung sowie eine zeitgemäße Infrastruktur. Bereiche wie Studium und Lehre, aber auch IT, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie die Betriebskosten der Universitäten dürfen nicht zum Steinbruch der Zukunftsfähigkeit werden. Das Land muss für seine eigene Zukunftsfähigkeit das Potenzial der jungen Generationen durch bestmögliche Rahmenbedingungen für Bildung nutzen.“

Mehr zu den Forderungen der baden-württembergischen Landesuniversitäten, Hintergrundinformationen, Reaktionen und weiterführende Links gibt es auf der Informationsseite der Universität Konstanz zum Thema Hochschulfinanzierung sowie auf nosciencenofuture.de.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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