Großes Treffen der Selbsthilfegruppe in Konstanz
Dystonie-Selbsthilfe informierte zu neuen Behandungen

Konstanz (swb). Kürzlich fand in Konstanz, im Hotel Halm, das Treffen der bundesweiten THS-Gruppe statt. THS (= Tiefe Hirnstimulation) ist ein grundsätzlich reversibler, neurochirurgischer Eingriff in das Gehirn. Die Operation ist für die Behandlung von bestimmten neurologischen Erkrankungen (Bsp.: Dystonie, Parkinson, Tremor) weltweit zugelassen.

Als Referenten waren Herr Prof. Dr. Coenen vom Universitätsklinikum Freiburg und Herr PD Dr. Schüpbach vom Universitätsspital Bern geladen. Leider musste Prof. Dr. Coenen kurzfristig, krankheitsbedingt, absagen.

Evelyn Kreiss, Leiterin der THS-Gruppe und Frau Dr. Anette Mook, Vizepräsidentin der Schweizerischen Dystonie-Gesellschaft, konnten es jedoch ermöglichen, dass Herr PD Dr. Schüpbach den ganzen Tag für die Teilnehmer zur Verfügung stand.

Es hatten sich über 50 Teilnehmer zu der Veranstaltung angemeldet. Aus dem gesamten Bundesgebiet und auch aus der angrenzenden Schweiz und Österreich.

PD Dr. Schüpbach begann sein Referat damit, wie Informationen vom Gehirn verarbeitet werden und wobei es hier vermutlich Probleme bei Dystoniepatienten gibt. Er stellte dar, wie die THS in dieses System eingreift und es dadurch zu Verbesserungen kommen kann. Der gesamte Wirkungsmechanismus der THS kann jedoch bisher nur erahnt werden, da die Vorgänge sehr komplex sind und wissenschaftlich noch nicht vollständig erklärbar sind. Allerdings wird ständig geforscht und die Geräte, die bei der THS eingesetzt werden, werden ständig weiter entwickelt.

Herr PD Dr. Schüpbach informierte über die verschiedenen Ursachen einer Dystonieerkrankung und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Er stellte verschiedene Statistiken über die Wirkungsweise vor, betonte aber mehrfach, dass dies nur die Bandbreite des Wirkungsmechanismus der THS darstellt. Jeder einzelne Patient muss vom Neurologen separat beurteilt werden. Ebenso verhält es sich mit den Verbesserungen durch die THS. Diese wirken sich bei jedem Patienten anders aus und sind nicht vorhersehbar.

Herr PD Dr. Schüpbach beantwortete geduldig alle Fragen der Teilnehmer, die während und nach seinem Referat gestellt wurden. Diese reichten von Dingen des täglichen Alltags (Bsp. Wirkung von Kaufhaussicherungen auf das THS-Gerät) bis zu speziellen Fragen, die die neuesten Entwicklungen der THS-Geräte betrafen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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