"Wir bieten auch lebenslang", so Geschäftsführer Nieburg
Die "Hegau" sieht sich gut im Kurs
Singen. Erstmals hat die Baugenossenschaft Hegau im letzten Jahr die Marke von 100 Millionen Euro bei der Bilanzsumme überschritten. Wie Geschäftsführer Axel Nieburg am Montag im Nachgang zur Vertreterversammlung am Montag informierte, stieg im letzten Jahr die Summe von zuletzt 93,7 Millionen Euro auf nun 102,2 Millionen Euro an. Der Jahresüberschuss der Baugenossenschaft mit Projekten in Singen, Radolfzell, Stockach, Gottmadingen, Rielasingen-Worblingen und Bodman-Ludwigshafen wie Konstanz stieg von zuletzt 1,86 Millionen Euro auf nun 2,6 Millionen Euro. Das sei einerseits auf die aktuell starke Bautätigkeit zurück zu führen, aber auch auf die stark gestiegenen Kosten für Bauarbeiten. Auch wenn die Neubauprojekte, die durchweg vermietet werden, inzwischen bei den Mitpreisen über acht Euro liegen, bleibe man mit der Durchnittsmiete noch weiter unter dem jeweiligen örtlichen Niveau, betonte Nieburg im Mediengespräch.
Insgesamt sieht Nieburg die Genossenschaft gut auf Kurs, denn es werde dringend nötiger Wohnraum geschaffen, weil die Region doch unter einem starken Siedlungsdruck steht. Und auch in Sachen Umwelt sei man sehr engagiert am Werk. Inzwischen seien 22 Holzheizanlage in Betrieb. Zwei Drittel der Häuser der Genossenschaft würden bislang schon mit Holzprodukten beheizt, nur noch 23 Prozent sind Erdgasheizingen, und Ölheizungen haben nur noch 9,1 Prozent vom Energiekuchen, hebe Nieburg. Damit liege man komplett konträr zum Energiemix der Bauträger im bundesweiten Vergleich, und spiele nicht nur hier die Rolle eines Vorreiters. -Auch in Sachen Energieverbrauch sieht Axel Nieburg die Genossenschaft gut auf Kurs. Durch die vielen Investitionen in Modernisierung und energetische Sanierung, sei man inzwischen bei einem Durchschnittswert von 97,64 kWh für den ganzen Bestand angekommen. Laut zahlen. Der bundesweite Durchschnitt liegt laut Zahlen von 2017 bei rund 150 kWh, eine Untersuchung des Dienstleister „Techem“ nennt für 2018 einen Durchschnitt von rund 120 kWH. Mit inzwischen 18 Photovoltaikanlagen produziere man eigenen Strom.
Rund 9,8 Millionen Euro hat die Genossenschaft im vergangen Jahr mit dem regionalen Handwerk verbaut, unterstreicht Nieburg. In der Radolfzeller Weinburg konnten Ende letzten Jahres 50 Wohnungen in drei Gebäuden fertiggestellt und bezogen werden. Die hoch die Nachfrage nach Wohnungen ist, habe sich durch riesige Schlangen am Vorstellungstag gezeigt so Nieburg. Der Weg nur Mietwohnungen zu bauen, bleibt für Nieburg der richtige, durch ein lebenslanges Wohnrecht unter dem durchaus doppeldeutig gemeinten Slogan "Bei uns kriegen sie auch Lebenslänglich" sei weiter der richtige Weg, wurd unterstrichen. In der Königsberger Straße 2 in Stockach habe man durch Um- und Anbau aus den 12 iWohnungen im Bestand nun 19 gemacht, und für „Architekturqualiltät“ gesorgt, so Nieburg. Die „Praxedis-Gärten“ an der Romeisstraße in Singen liegen im Plan, auch wenn es schon drei Mal angesichts der Corona-Lieferketten die Annkündigung kam, dass es keinen Stahl mehr gäbe. Im Sommer 2021 soll das über 100 Meter Lange Gebäude bezugsfertig sein. Hier erreiche man Passivhausstandard für die 73 Wohnungen. 18,5 Millionen Euro werden hier gesamt investiert. Seit über fünf Jahren beschäftig die Genossenschaft das Projekt. Ebenso lange sind auch die „Überlinger Höfe“ in der "Pipeline" wo die Plaung für die Gebäude in den Lücken der dortigen Punkthäuser mit 64 Wohnungen bald bareite erreicht hätten. Relativ neu ist nun das Projekt "Schwarzwaldhöfe", bei dem an der Schauinslandstraße zu 72 Bestandswohnungen durch Aufstockung der Gebäude um durch einen Vorgesetzen Wohnriegel 100 neue Wohnungen dazu kommen sollen. Hier wird es einen Planungswettbewerb geben, wegen der Veränderungen im Bruderhofgebiet braucht es auch eine neue Bauleitplanung. An der Albert Schweizer Straße in Stockach sollen 40 bis 50 Wohnungen in vier Gebäuden entstehen, die Entscheidung darüber solle noch dieses Jahr fallen, kündigt Nieburg im Mediengespäch an.
Um weiter für agiles Wirtschaften der Baugenossenschaften zu sorgen, macht Nieburg deutlich, dass nur bezahlbare Grundstücke auch zu bezahlbaren Wohnungen führen, und dass Tiefgaragen für ein Mietniveau wie das der Hegau, oft nicht möglich.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare