Staatssekretätär Baumann sieht Alarmzeichen durch Insektenrückgang
Blühender Bodensee wird zum Kernthema für die Zukunft

Blühender Bodensee | Foto: Die Akteure des Projekts "Blühende Bodenseelandschaften" mit Staatssekretär Andre Baumann auf dem Steißlinger Friedhof, der für die Gemeinde Vorzeigefläche ist. swb-Bild: of
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Steißlingen. Anlässlich seines Besuchs in der Bodenseeregion präsen­tierte Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann die neue Wanderausstellung zum INTER­REG-Projekt „Blühendes Bodenseeland“ in Steißlingen erstmalig der Öffent­lichkeit. Die Ausstellung soll Menschen für die Bedürfnisse blütenbesuchender Insek­ten sensibilisieren.

Die Partner des INTERREG-Projekts „Blühendes Bodenseeland“ stellten am Donnerstag, gemeinsam mit Dr. Andre Baumann, Staatsekretär im Umweltminis­terium Baden-Württemberg, die neue Wanderausstellung der Öffentlichkeit vor. Mit dabei war auch der Steißlinger Bürgermeister Artur Ostermaier, Politiker sowie Akteure des Netz­werks Blühender Bodensee.

Seit knapp 10 Jahren engagiert sich die Bodensee-Stiftung mit zahlreichen Mitstreitern im Netzwerk Blühender Bodensee für mehr und bessere Nahrungsangebote und Lebensräume für Bienen, Wildbienen und andere Blütenbesucher. Der Besuch von Staatssekretär Baumann trug diesem langjährigen und erfolgreichen Einsatz für die wichtigen Bestäuber­insekten Rechnung.

Vorrangig galt sein Interesse den aktuellen Aktivitäten und Ergebnissen im Rahmen des INTERREG-Projekts „Blühendes Bodenseeland“. Zusammen mit Partnern aus Bayern, Vorarlberg, Liechtenstein und der Schweiz setzt sich die Bodensee-Stiftung darin dafür ein, dass die internationale Bodenseeregion wieder arten- und blütenreicher wird. Bis Ende 2018 bietet das Projekt den verschiedenen Akteuren für eine blüten- und artenreiche Bodenseelandschaft Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch, zielgruppen­spezifische (Fort-) Bildungsangebote und Informationsmaterial. Dann läuft die Interreg-Förderung auch aus. Staatssekretär Baumann kündigte indes weitere Förderung durch das Land an, denn das Projekt sei auch wichtiger Idikator für die Zukunft: „Mit der Schaffung von Blühflächen wird gezeigt, wie grassierende Insektensterben reduziert werden kann“, fasste der Umwelt­staatssekretär seinen Eindruck von dem Besuch zusammen.

Patrick Trötschler von der Bodensee-Stiftung erläuterte den Sinn der neuen Ausstellung: „In den letzten Jahren hat das Interesse an Bienen und Blütenbesuchern spürbar zugenommen. Viele Menschen und Entscheidungsträger haben begriffen, dass Insekten wichtig für uns und unsere Natur sind. Mit unserer Ausstellung sprechen wir alle an, die zu einer vielfältig blühenden und bunteren Bodenseelandschaft beitragen können: Kommunen, Landwirte, Unternehmen und Bauherren, Imker und Natur­schützer, Erwachsene und Kinder. Das ist das Tolle: alle können mitmachen!“

„Als Gemeinde verfolgen wir das Ziel, einen großen Teil unserer öffentlichen Grünflächen als mehrjährige Blumenwiesen zu nutzen. Neben der Blütenvielfalt und dem Nutzen für Insekten haben wir auch geringere Bewirtschaftungskosten – also einen doppelten Nutzen“, erklärte Artur Ostermaier, Bürgermeister von Steißlingen.

Im Anschluss besuchten die Veranstaltungsteilnehmer gemeinsam insektenfreundlich gestaltete Flächen in Steisslingen und bei Schloss Langenstein.

Die aus zehn attraktiven und informativen Modulen bestehende Ausstellung soll in den nächsten Jahren um den See wandern und hoffentlich viele Menschen motivieren, sich für eine bienenfreundliche Landschaft zu engagieren. Interessierte Städte, Gemeinden oder auch Vereine können die Ausstellung kostenlos ausleihen. Informationen hierzu sind verfügbar unter: vera.schulz@bodensee-stiftung.org / 07732 99 95 40.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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