Regionales Netzwerk zieht postive Integratonsbilanz mit 19 Prozent Vermittlungsquote
»Bleiben mit Arbeit«

Bleiben mit Arbeit | Foto: Projektmitarbeiterin Veronika Schäfer mit Fatima Amiri. swb-Bild: Schäfer
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Singen. 2016 haben sich fünf Träger im Landkreis zusammengefunden und ein Netzwerk zur Integration von Flüchtlingen in Arbeit gegründet. Gefördert wird das Projekt »Bleiben mit Arbeit" im Rahmen der Integrationsrichtlinie Bund. In vier Jahren sollen durch das Netzwerk Bleiben mit Arbeit 1750 Asylbewerber und Flüchtlingen beraten, geschult und weitergebildet werden.

Die erfolgreiche Netzwerkarbeit in den Agenturbezirken Konstanz-Ravensburg und Ulm zahlt sich aus. Nach zwei Projektjahren kann eine positive Bilanz gezogen werden: 1097 Flüchtlinge wurden erreicht und 208 Personen konnten bislang erfolgreich vermittelt werden. „ Bis Ende der Förderzeit müssen noch 653 Personen aufgenommen werden. – Das sollte zu schaffen sein“ sagt Jutta Hammes Projektleiterin. „ Auch die Vermittlungszahlen sind gut und liegen bei 19 Prozent. Allerdings wird unser Aufgabenspektrum immer größer. Haben wir in 2016 noch viele Gruppenschulungen durchgeführt, so arbeiten wir heute mehr in Kleingruppen und Einzelberatungen. Besonderes Augenmerk gilt zurzeit den Auszubildenden, die nicht mit den Anforderungen des deutschen Ausbildungsmarktes zurechtkommen. Hier ist viel individuelle Hilfestellung notwendig.“

Erfolgreiche Integration im Landkreis Konstanz

Ende 2015 kommt Fatima Amiri mit ihrer Schwester nach Deutschland. In Afghanistan hat sie ein Diplomstudium der Krankenpflege absolviert und 2 Jahre als Krankenschwester in der Kardiologie gearbeitet. Anfang 2017 findet Fatima Amiri den Weg in der Beratungsstelle des Netzwerkes. Zu diesem Zeitpunkt besucht sie schon einen Sprachkurs, aber sie braucht Hilfestellung bei der Anerkennung ihrer Abschlüsse und eine Arbeitsstellen. Veronika Schäfer von der AWO vermittelt sie in die IQ Anerkennungsberatung und bietet Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen an. Auch zu einem Vorstellungsgespräch wird Fatima Amiri begleitet.

Aktuell besucht Fatima Amiri den B2 Sprachkurs und hat einen Teilzeitjob als Praxishilfe in einer Arztpraxis. „Ich verstehe mich sehr gut mit meinen Kollegen und Kolleginnen. Zur Fastnacht kamen wir alle verkleidet in die Praxis. Das fand ich toll!“, berichtet sie von ihrem Arbeitsalltag. Im Anschluss möchte sie den C1 Kurs für Mediziner besuchen und wieder als Krankenschwester arbeiten.

Neben der Integration in Arbeit ist Fatima Amiri aber auch weiter mit ihrem Heimatland und dessen Tradition eng verbunden. In der wenigen freien Zeit näht sie traditionelle afghanische Kleidung. „Das handwerkliche Arbeiten an der traditionellen Kleidung bringt ein Stück Heimatgefühl und hilft mir nach einem anstrengenden Tag zu entspannen.“

Strukturen Netzwerk Bleiben mit Arbeit

Gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den ESF arbeiten derzeit bundesweit 41 Netzwerke mit dem Ziel die Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen zu leisten. In Baden Württemberg sind fünf Netzwerke aktiv. Das örtliche Netzwerk erstreckt sich von Konstanz über den Bodenseekreis und den Landkreis Ravensburg bis Ulm.

Im Netzwerk Bleiben mit Arbeit haben sich drei Bildungsträger und zwei Wohlfahrtsverbände zusammengeschlossen um die nachhaltige Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu verfolgen. Die Projektleitung hat ihren Sitz in Friedrichshafen. Monika Bercea und Jutta Hammes von den Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH koordinieren die Teilprojekte in den zwei Agenturbezirken. Die AWO arbeitet im Landkreis Konstanz. Im Bodenseekreis, im Landkreis Ravensburg und im Landkreis Biberach wird die Netzwerkarbeit vom bfz und Quantum geleistet. Die Caritas vertritt das Netzwerk im Landkreis Ulm. Um die umfangreichen Aufgaben leisten zu können bedarf es einer guten Vernetzung mit allen Beteiligten in der Arbeit mit Migranten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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